Potenziell tödliches VirusOropouche-Fieber breitet sich aus – erste Fälle in Deutschland
dpa
7.8.2024 - 16:38
Derzeit breitet sich das Oropouche-Fieber in Süd- und Mittelamerika aus. Nun werden die beiden ersten Fälle in Deutschland registriert. Beide Menschen hatten sich in Kuba infiziert.
DPA
07.08.2024, 16:38
07.08.2024, 16:41
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Zwei Personen aus Sachsen und Baden-Württemberg, die aus Kuba zurückgekehrt sind, wurden positiv auf Oropouche-Fieber getestet. Dies sind die ersten bekannten Fälle in Deutschland.
Beide infizierten sich in Kuba.
In der Schweiz gibt es bislang keine bestätigten Fälle.
Seit Ende 2022 häufen sich die Ausbrüche von Oropouche-Fieber in Süd- und Mittelamerika, insbesondere in Brasilien.
Brasilien hat dieses Jahr bereits über 7000 laborbestätigte Fälle und mindestens zwei Todesfälle gemeldet.
Das Virus wird hauptsächlich durch Mücken übertragen, die in Europa nicht vorkommen.
Oropouche-Fieber weist eine Dengue-ähnliche Symptomatik auf und verläuft meist mild, kann aber in seltenen Fällen zu Komplikationen führen.
In Deutschland sind die ersten Fälle von Oropouche-Fieber (OF) registriert worden. Betroffen seien zwei Menschen aus Sachsen und Baden-Württemberg, die beide aus Kuba zurückgekehrt seien, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen «Epidemiologischen Bulletin».
«Es sind die ersten bekannt gewordenen OF-Patienten in Deutschland», heisst es weiter. Beide hätten sich in Kuba infiziert und noch während ihres Auslandsaufenthaltes Ende Juni und Anfang Juli Fieber, Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen entwickelt.
Tests in Deutschland bestätigten demnach typische Antikörper gegen das Oropouche-Virus (OROV). Der Verlauf der Erkrankung war den Angaben zufolge bei beiden Betroffenen unkompliziert.
Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gibt es bislang keine bestätigten Fälle in der Schweiz.
Reiserückkehrende aus Kuba und Brasilien
In Süd- und Mittelamerika häufen sich laut RKI Ausbrüche von Oropouche-Fieber seit Ende 2022. Brasilien hat im laufenden Jahr schon mehr als 7000 laborbestätigte Fälle registriert – und auch mindestens zwei Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus.
«In Europa wurden bisher nur reiseassoziierte Fälle bekannt», schreibt das RKI. «Italien und Spanien meldeten in den letzten Wochen eine geringe Zahl von Fällen bei Reiserückkehrenden aus Kuba und Brasilien.»
Übertragen wird das Virus vor allem durch spezielle Mücken, die es jedoch in Europa nicht gebe, heisst es weiter. Eine Übertragung sei bisher in Europa nicht beobachtet worden, und es sei unklar, ob das Virus überhaupt durch eine europäische Mückenart übertragen werden könnte. Nach jetzigem Kenntnisstand sei eine Weiterverbreitung in Deutschland sehr unwahrscheinlich, betont die Behörde.
Mögliche Fehlbildungen bei Ungeborenen
«Das OF geht mit einer Dengue-ähnlichen Symptomatik einher», schreibt das RKI und verweist auf einen meist milden Verlauf. «Zu den häufigsten Symptomen zählen Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, in seltenen Fällen kann es zu einer aseptischen Meningitis oder Meningoenzephalitis kommen.»
Möglicherweise könne das Virus Fehlbildungen bei Ungeborenen verursachen. Deshalb sollten Schwangere unter Umständen auf Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete verzichten. Ausserdem wird Reisenden in Mittel- und Südamerika und generell in den Tropen und tropennahen Subtropen ein konsequenter ganztägiger Schutz vor Insektenstichen empfohlen.
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