Klimawandel Europas Temperaturen steigen laut Uno-Bericht überdurchschnittlich

sr

2.11.2022 - 16:58

Eine Apotheke in Catania auf der Insel Sizilien zeigt am 11. August 2011 eine Temperatur von 45 Grad an. (Archivbild)
Eine Apotheke in Catania auf der Insel Sizilien zeigt am 11. August 2011 eine Temperatur von 45 Grad an. (Archivbild)
Keystone

In Europa sind die Temperaturen in den vergangenen 30 Jahren mehr als doppelt so schnell gestiegen wie im globalen Durchschnitt. Das berichtet die Weltwetterorganisation (WMO) mit Sitz in Genf im neuen Klimazustandsbericht Europa.

Keystone-SDA, sr

Der Fokus des am Mittwoch zusammen mit dem europäischen Erdbeobachtungssystem Copernicus in Reading vorgelegten Berichts liegt auf dem Zeitraum 1991 bis 2021.

In diesen 30 Jahren seien die Temperaturen in Europa durchschnittlich um 0,5 Grad pro Dekade gestiegen. Sie steigen in der Arktis und in höheren nördlichen Breiten der Erde besonders schnell. Zudem erwärmt sich die Luft über Kontinenten im Schnitt rascher als über Ozeanen.

Die Alpengletscher hätten von 1997 bis 2021 rund 30 Meter ihrer Eisdicke verloren, heisst es in dem Bericht. Der Eisschild Grönlands schmelze und beschleunige den Anstieg des Meeresspiegels. Im Sommer 2021 wurde dort am höchsten Punkt auf gut 3200 Metern erstmals seit Beginn der Messungen in den 80-er Jahren Regen statt Schnee registriert.

«Während der Erwärmungstrend anhält, werden aussergewöhnliche Hitze, Waldbrände, Überschwemmungen und andere Auswirkungen des Klimawandels die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Ökosysteme beeinträchtigen», teilte die WMO mit.

Die WMO lobt aber die Europäische Union als Vorzeigeregion in Sachen Eindämmung des Treibhausgasausstosses. In der EU sei der Ausstoss von 1990 bis 2020 um 31 Prozent gesunken. «In Europa erleben wir live, wie die Welt sich erwärmt und dies zeigt uns, dass selbst gut vorbereitete Gesellschaften nicht vor den Auswirkungen extremer Wetterereignisse sicher sind», sagte WMO-Chef Petteri Taalas.