CoronavirusFinanzielle Belohnungen führen laut Studie zu mehr Impfungen
stsc, sda
8.10.2021 - 08:40
Die Aussicht auf eine bescheidene finanzielle Belohnung motiviert Menschen tatsächlich, sich eher gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das geht aus einer randomisierten kontrollierten Studie hervor, an der über 8000 Schwedinnen und Schweden teilnahmen.
Keystone-SDA, stsc, sda
08.10.2021, 08:40
08.10.2021, 10:10
SDA
Demnach erhöhte eine Prämie von bescheidenen 200 schwedischen Kronen (rund 21 Franken) die Impfrate um 4,2 Prozentpunkte, von rund 72 Prozent auf 76 Prozent. Niederschwellige psychologische Interventionen, sogenannte Nudges, halfen hingegen wenig. Das berichtet ein internationales Forschungsteam um Armando Meier von den Universitäten Basel und Lausanne, Florian Schneider von der Universität Zürich und Pol Campos-Mercade von der Universität Kopenhagen im Fachmagazin «Science».
In vielen Ländern, auch in der Schweiz, liessen sich bisher zu wenige Menschen impfen, um das Coronavirus in Schach halten zu können. Um die Impfraten hochzukurbeln, setzen einige Städte und Länder, beispielsweise New York und Griechenland, auf finanzielle Anreize. Viele weitere Regierungen spielen mit diesem Gedanken. Bisher fehlten allerdings kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit solcher monetärer Anreize für die Covid-19-Impfung belegten.
Befürchtungen entkräftet
Zwischen Mai und Juli 2021 rekrutierten die Forschenden 8286 Schwedinnen und Schweden zwischen 18 und 49 Jahren und erfassten in einer Online-Umfrage deren Impfabsicht. Anschliessend teilten sie die Studienteilnehmenden in fünf Gruppen ein: Die erste Gruppe erhielt die Aussicht auf eine Impfprämie von 200 Kronen. Eine Gruppe wurde über die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe aufgeklärt, eine darüber, dass sie mit der Impfung andere schützen und die dritte Gruppe wurde aufgefordert, ein Argument zu formulieren, das für eine Impfung spricht. Die fünfte Gruppe diente als Kontrolle.
30 Tage nach Beginn des Experiments stellte sich anhand anonymisierter Daten der schwedischen Gesundheitsbehörden heraus, dass sich die Impfprämien-Gruppe unabhängig von Geschlecht, Alter und Einkommen tatsächlich eher piksen liess. Nudges führten hingegen genauso wenig wie Ermutigungen und Erinnerungen zu mehr Impfungen.
Frühere Studien zeigten, dass monetäre Anreize oft auch ineffektiv oder gar kontraproduktiv sein können, indem sie etwa Misstrauen schürten. Aber die Ergebnisse der aktuellen Studie würden diese Befürchtung relativieren, sagte der Verhaltensökonom Schneider gemäss einer Mitteilung der Universität Basel.
Wirksamkeit der Schweizer Strategie unklar
Für die Schweiz entscheidet der Bundesrat am kommenden Mittwoch, ob jemand, der beispielsweise einen Freund, eine Nachbarin oder ein Familienmitglied vom Impfen überzeugen konnte, vom Kanton einen Gutschein über 50 Franken erhalten soll. Eine grosse Mehrheit Kantone kritisiert die Pläne zu den Impfgutscheinen allerdings.
«Aus unserer Studie können wir nicht direkt die Wirksamkeit dieser Strategie ableiten», sagte Verhaltens- und Gesundheitsökonom Meier im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Denn die Intervention erfolge zum einen indirekt über eine andere Person, was unter anderem den sozialen Druck erhöhen könnte, zum anderen handle es sich um einen anderen Betrag. «Es ist zwar möglich, dass sich die Impfquote mit diesen anvisierten Impf-Gutscheinen erhöhen lässt. Meines Wissens gibt es dazu aber noch keine Evidenz», so der Forscher.
Ihm zufolge hängt der Erfolg solcher Instrumente vermutlich davon ab, wie sich die Gruppe der noch Ungeimpften zusammensetzt – also wie viele Unentschlossene und wie viele vehemente Impfgegner darunter sind. «Je grösser die Gruppe der Unentschlossenen, desto eher lässt sich wahrscheinlich mit finanziellen Anreizen die Impfquote erhöhen», sagte Meier.
Willkommen, Zukunft! Jaguar stellt Konzeptfahrzeug «Type 00» vor
Der Wagen soll den Wandel des traditionsreichen Automobilherstellers verdeutlichen. Das Elektroauto soll in den kommenden Jahren in verschiedenen Modellen auf den Markt kommen. Jaguar gehört heute zusammen mit der ebenfalls ursprünglich britischen
03.12.2024
Ferien auf dem Meer: Diese 8 neuen Kreuzfahrtschiffe stechen 2025 in See
Ferien auf einem Kreuzfahrtschiff? Schon gemacht oder träumst du noch davon? Im 2025 werden 20 neue Kreuzfahrtschiffe in See stechen. Im Video kannst du erste Eindrücke von den acht wichtigsten erhalten.
29.11.2024
Biberbau in Laufen-Uhwiesen ZH: Das Katz-und-Maus-Spiel hat ein Ende
Der Biber in Laufen-Uhwiesen sorgte bei der Gemeinde für schlaflose Nächte. Durch den Damm, kommt es zur Gefahr, dass die anliegenden Gebäude überschwemmt werden. Jetzt gibt es eine Lösung.
15.11.2024
Willkommen, Zukunft! Jaguar stellt Konzeptfahrzeug «Type 00» vor
Ferien auf dem Meer: Diese 8 neuen Kreuzfahrtschiffe stechen 2025 in See
Biberbau in Laufen-Uhwiesen ZH: Das Katz-und-Maus-Spiel hat ein Ende