Gesundheit«Alarmierend» viele Schadstoffe in Tattoo-Farben entdeckt
SDA
30.6.2021 - 13:43
Forschende haben die Farbstoffe unter die Lupe genommen, die Tätowierer verwenden. Das Ergebnis ist vernichtet: Neun. von zehn Produkten erfüllen die gesetzlichen Bestimmungen nicht.
Keystone-SDA
30.06.2021, 13:43
30.06.2021, 13:53
SDA
Bunte Haut durch farbenprächtige Tätowierungen sind seit Jahrzehnten nicht mehr aus der Gesellschaft wegzudenken. Doch viele der verwendeten Farbstoffe sind laut einer im Fachmagazin «Contact Dermatitis» erschienenen Studie schädlich.
Das Team aus Österreich, Schweden und Kanada untersuchte 73 gängige Produkte – und das Ergebnis sei «alarmierend» gewesen, teilte die Universität Graz mit. So erfüllten neun von zehn Farben nicht alle gesetzlichen Bestimmungen. «In jeder zweiten Probe wurden falsche Pigmente nachgewiesen. Und mit Chrom und Nickel waren alle belastet», hiess es weiter.
Nur wenige seien sich des Risikos von Nebenwirkungen durch den Körperkult bewusst. Die Studie will darauf aufmerksam machen. «93 Prozent der Proben verstiessen mindestens gegen ein gesetzlich vorgegebenes Kriterium.
Arsen, Quecksilber und Blei
50 Prozent hatten falsche Pigmente als Inhaltsstoffe angegeben», fasste Walter Gössler vom Institut für Chemie die Ergebnisse zusammen. Auf einigen Produkten sei ein Allergietest empfohlen worden. Doch von diesem werde durch Hautärzte abgeraten: «Im schlimmsten Fall könnte ein solcher Selbsttest dazu führen, dass man Allergien entwickelt», warnte Gössler.
Die meisttätowierten Menschen der Welt
Der erste Tattoo-Artist Englands und eines seiner Werke um 1903: Tom Riley führte einen der ersten Tattoo-Shops in London und tätowierte angeblich sogar König Edward VII. 1771 brachte Captain James Cook das Phänomen «tatau» von seiner Reise aus Polynesien in unsere Breitengrade, seither hat sich die Kunst des Tätowierens weiter entwickelt.
Bild: Getty Images
Sie liess sich in den 1940er Jahren ihr erstes Kunstwerk stechen. Über 200 Tattoos zierten den Körper der 78-jährigen Isobel Varley bei ihrem Tod im Jahre 2015.
Bild: Getty Images
Mehr als 75 Prozent ihres Körpers waren tätowiert, auch den Intimbereich zierten 16 Tattoos und allein in ihren Ohrläppchen trug Varley 29 Piercings. Für die Engländerin war es eine Leidenschaft, die ihr den Titel «Seniorin mit den weltweit meisten Tattoos» im «Guinness Buch der Rekorde» einbrachte.
Bild: Getty Images
Auch Julia Gnuse schaffte es ins beliebte Rekorde-Buch: «Meisttätowierte Frau der Welt» lautet ihr Titel. Tatsächlich sollen 95 Prozent ihrer Haut mit Tinte verschönert worden sein.
Bild: Keystone
Doch für Gnuse, auch bekannt als «Illustrated Lady» waren die Tattoos eher Mittel zum Zweck. Sie leidet an einer schmerzhaften Lichtempfindlichkeit, die Narben und Blasen auf dem Körper hinterlässt, und diese begann sie zu übermalen.
Bild: Keystone
John Kenneys Tätowierungen sind Ausdruck seines turbulenten Lebens. Im Alter von sieben Jahren floh er von Zuhause, Obdachlosigkeit, Drogen, Kriminalität und Gewalt dominierten seinen Alltag. Für 12'000 Dollar, um Speed und LSD zu kaufen, hackte er sich in den 1970ern den Finger ab.
Bild: Getty Images
Selbst Kenneys Augäpfel sind tätowiert: Augen auf...
Bild: Getty Images
... Augen zu. Heute tingelt der über 60jährige Australier durch die Schulen, warnt Jugendliche vor den Gefahren von Drogen und Alkohol und kümmert sich um die Obdachlosen in seiner Heimat.
Bild: Getty Images
Oft scheint ein schweres Schicksal den Anstoss für die extreme körperliche Veränderung zu geben. So auch bei der Transfrau Eva Tiamat Medusa aka «Dragon Lady». Mit fünf sollen ihre Eltern sie und ihre Geschwister in der Wildnis ausgesetzt haben. Nach der Diagnose HIV im Erwachsenenalter begann die Transformation.
Bild: Youtube
Auch die Verwandlung von «Zombie Boy», mit bürgerlichem Namen Rick Genest, geschah aufgrund eines Schicksalsschlages. Er war bis zu seinem Tod 2018 als erfolgreiches Model und als Performancekünstler unterwegs.
Bild: Getty Images
«Body Modification» ist für dieses Paar ein Lebensstil. Über 50 Piercings, mehrere Implantate, gespaltene Zungen, unzählige Tattoos: Gabriela und Victor Perralta führen ein Tattoo-Studio in Buenos Aires und zelebrieren auch privat die Kunst am Körper.
Bild: Getty Images
Wolfgang Kirsch, aka Magneto, ist nicht nur am ganzen Körper tätowiert, seinen Spitznamen verdankt er mehreren Magneten unter der Haut. Erst mit 45 Jahren machte er seinem Spiesserleben ein Ende und begann mit den ersten Tattoos. Der heute 68-Jährige wollte einfach Anders sein, die Kunst am Körper zur Schau stellen.
Bild: Keystone
Auch die Schweiz hat einen Anhänger der extremen Körperverschönerung: Der Genfer Etienne Dumont gehört seit 40 Jahren zu den gefeiertsten Kunstkritikern der Schweiz.
Bild: news.am
Seine Transformation begann mit dem ersten Tattoo im Jahre 1974. Neben unzähligen Kunstwerken auf der Haut, schmückt er seinen Körper mit Implantaten oder Ohrtunneln von 70 Millimetern Durchmesser.
Bild: news.am
Dieser Mann hält den absoluten Rekord: «Lucky Diamond Rich» soll zu 99.99 Prozent tätowiert sein. Gregory Paul McLaren aus Neuseeland begann aus Neugier mit den Tätowierungen. Hunderte von Tattoo-Künstlern haben sich auf seiner Haut verewigt. Er tourt als Performance- und Strassenkünstler durch die Welt.
Bild: Keystone
Die meisttätowierten Menschen der Welt
Der erste Tattoo-Artist Englands und eines seiner Werke um 1903: Tom Riley führte einen der ersten Tattoo-Shops in London und tätowierte angeblich sogar König Edward VII. 1771 brachte Captain James Cook das Phänomen «tatau» von seiner Reise aus Polynesien in unsere Breitengrade, seither hat sich die Kunst des Tätowierens weiter entwickelt.
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Sie liess sich in den 1940er Jahren ihr erstes Kunstwerk stechen. Über 200 Tattoos zierten den Körper der 78-jährigen Isobel Varley bei ihrem Tod im Jahre 2015.
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Mehr als 75 Prozent ihres Körpers waren tätowiert, auch den Intimbereich zierten 16 Tattoos und allein in ihren Ohrläppchen trug Varley 29 Piercings. Für die Engländerin war es eine Leidenschaft, die ihr den Titel «Seniorin mit den weltweit meisten Tattoos» im «Guinness Buch der Rekorde» einbrachte.
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Auch Julia Gnuse schaffte es ins beliebte Rekorde-Buch: «Meisttätowierte Frau der Welt» lautet ihr Titel. Tatsächlich sollen 95 Prozent ihrer Haut mit Tinte verschönert worden sein.
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Doch für Gnuse, auch bekannt als «Illustrated Lady» waren die Tattoos eher Mittel zum Zweck. Sie leidet an einer schmerzhaften Lichtempfindlichkeit, die Narben und Blasen auf dem Körper hinterlässt, und diese begann sie zu übermalen.
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John Kenneys Tätowierungen sind Ausdruck seines turbulenten Lebens. Im Alter von sieben Jahren floh er von Zuhause, Obdachlosigkeit, Drogen, Kriminalität und Gewalt dominierten seinen Alltag. Für 12'000 Dollar, um Speed und LSD zu kaufen, hackte er sich in den 1970ern den Finger ab.
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... Augen zu. Heute tingelt der über 60jährige Australier durch die Schulen, warnt Jugendliche vor den Gefahren von Drogen und Alkohol und kümmert sich um die Obdachlosen in seiner Heimat.
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Wolfgang Kirsch, aka Magneto, ist nicht nur am ganzen Körper tätowiert, seinen Spitznamen verdankt er mehreren Magneten unter der Haut. Erst mit 45 Jahren machte er seinem Spiesserleben ein Ende und begann mit den ersten Tattoos. Der heute 68-Jährige wollte einfach Anders sein, die Kunst am Körper zur Schau stellen.
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Auch die Schweiz hat einen Anhänger der extremen Körperverschönerung: Der Genfer Etienne Dumont gehört seit 40 Jahren zu den gefeiertsten Kunstkritikern der Schweiz.
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Seine Transformation begann mit dem ersten Tattoo im Jahre 1974. Neben unzähligen Kunstwerken auf der Haut, schmückt er seinen Körper mit Implantaten oder Ohrtunneln von 70 Millimetern Durchmesser.
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Dieser Mann hält den absoluten Rekord: «Lucky Diamond Rich» soll zu 99.99 Prozent tätowiert sein. Gregory Paul McLaren aus Neuseeland begann aus Neugier mit den Tätowierungen. Hunderte von Tattoo-Künstlern haben sich auf seiner Haut verewigt. Er tourt als Performance- und Strassenkünstler durch die Welt.
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Spuren der oft unverträglichen Metalle Nickel und Chrom wurden in allen Proben gefunden. Mehrere Pigmente, die entweder verboten oder als bedenklich eingestuft sind, wurden in 61 Prozent der untersuchten Farben festgestellt. Arsen, Quecksilber und Blei förderten die Chemiker in jeweils einer Probe zu Tage.
Kupfer kam vor allem in grünen und blauen Farben vor und überschritt in drei Proben den Grenzwert. «Die häufigsten Verunreinigungen enthielten rote Farbstoffe, die niedrigsten Schwarz und Weiss», so Gössler.
Die Forschenden fordern angesichts der Ergebnisse, dass – zusätzlich zu den gesetzlichen Bestimmungen – die Farben verstärkt sowohl kontrolliert als auch Konsumentinnen und Konsumenten über mögliche Risiken aufgeklärt werden.
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