Biodiversität Forscher beschreiben neuen Höhlenflohkrebs in Schweizer Grundwasser

stsc, sda

13.7.2021 - 11:51

Die Flohkrebsart mit dem wissenschaftlichen Namen Niphargus aroalensis wurde in Schweizer Grundwasserproben neu entdeckt. (Pressebild)
Die Flohkrebsart mit dem wissenschaftlichen Namen Niphargus aroalensis wurde in Schweizer Grundwasserproben neu entdeckt. (Pressebild)
Keystone

Forschende der Eawag haben mit Unterstützung von Brunnenmeistern im Grundwasser zwei bisher noch nie in der Schweiz entdeckte Arten von Höhlenflohkrebsen (Niphargus) gefunden. Auch bisher gänzlich unbekannte Flohkrebse dürften im Schweizer Grundwasser leben.

Keystone-SDA, stsc, sda

Der Aare-Grundwasserflohkrebs wurde von den Forschenden um Florian Altermatt und Roman Alther als neue Art mit dem wissenschaftlichen Namen Niphargus arolaensis im Fachmagazin «Subterranean Biology» erstmals formell beschrieben.

Und das Schweizer Grundwasser könnte mit noch mehr Überraschungen aufwarten: Die Forschenden entdeckten drei weitere Abstammungslinien, die der Wissenschaft bisher unbekannt waren, wie das Wasserforschungsinstitut Eawag in einem Newsletter am Dienstag mitteilte.

Zudem enthüllten die Untersuchungen acht bekannte Arten. Die zwei erstmals in der Schweiz gefundenen Höhlenflohkrebse tragen die Namen Niphargus fontanus und Niphargus kieferi.

Umfassende Bestandesaufnahme geplant

Die schwierig zu erfassende Unterwelt dokumentierten die Eawag-Forschenden mithilfe von 82 Brunnenmeistern in Grundwasserproben von 313 Standorten in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Solothurn und Zürich. Um die biologische Vielfalt des Grundwassers landesweit zu ermitteln, sollen in den nächsten Jahren Daten aus mehreren hundert in der ganzen Schweiz verteilten Brunnenstuben gewonnen werden, so die Eawag.

Über die Vielfalt und die Verbreitung von unterirdisch lebenden Organismen sei selbst in der gut erforschten Schweiz noch wenig bekannt, schreiben die Forschenden in ihrer Studie. Mehr über die winzigen Tierchen zu erfahren wäre jedoch wertvoll, da sie einen nicht nur einen wahren Schatz an Biodiversität darstellten, sondern potenziell auch Hinweise auf den ökologischen Zustand unterirdischer Ökosysteme und somit der Trinkwasserquellen geben können.

https://doi.org/10.3897/subtbiol.39.66755