Meteorologe über Pollenbelastung«Für Allergiker wird es je länger desto schlimmer»
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31.1.2024
Schwere Zeiten für Allergiker schon im Januar: Aktuell fliegen im Flachland viele Haselpollen und Erlenpollen. Das vorherrschende Hochdruckwetter der kommenden Tage begünstigt den Pollenflug zusätzlich.
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31.01.2024, 00:00
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Aktuell fliegen im Flachland viele Haselpollen und Erlenpollen.
Das Hochdruckwetter der kommenden Tage begünstigt den Pollenflug zusätzlich.
Erst am Donnerstag kann es etwas regnen, aber mittelfristig zeichnet sich keine Entspannung der Pollenbelastung ab.
Die frühe Pollensaison ist unangenehm, aber nicht aussergewöhnlich.
Der Klimawandel sorgt dafür, dass die Ruhephase für Allergiker*innen immer kürzer wird.
Die Pollensaison hat begonnen, und das bereits im Januar. Gerötete Augen, Niesanfälle und laufende Nasen prägen das Bild zu Jahresbeginn.
Auffällig ist, dass viele Allergiker am Anfang des Jahres besonders empfindlich auf Pollen reagieren. «Eine Folge davon, dass einerseits das Immunsystem nach den Wintermonaten noch nicht so gut vorbereitet ist – andererseits haben die Blütenpollen zu Beginn der Saison mehr Allergene als gegen Ende», erklärt Meteorologe Roger Perret von MeteoNews.
Die Haselpollenbelastung ist bereits gross
Im Norden hat die Pollensaison schon länger begonnen. Denn die Haselpollen blühten bereits in der ersten Januarhälfte als Folge des ausserordentlich milden Wetters stärker als gewöhnlich.
Mit den überdurchschnittlichen Temperaturen blühen die Haseln auch aktuell recht stark. Damit ist die Haselpollenbelastung in tiefen Lagen in diesen Tagen «schon mässig bis stark», sagt Perret.
Zudem blühen auch bereits die ersten Erlen. Die Erlenpollenbelastung ist im Flachland momentan schwach bis mässig. Im Tessin haben die Haseln und Erlen wegen des warmen Wetters schon in der ersten Januarhälfte zu blühen begonnen. «Die Haselpollenbelastung ist hier bereits gross, die Erlenpollenbelastung mässig», so Perret.
Unangenehm, aber nicht aussergewöhnlich
Die frühe Pollensaison ist für Allergikerinnen und Allergiker zwar unangenehm, aber nicht unbedingt aussergewöhnlich. Die Entwicklung in diesem Jahr sei «recht normal», sagt Perret. Bei Kälterückschlägen könne die Entwicklung auch schnell gestoppt werden.
Allerdings: Ein solcher Einbruch zeichnet sich vorläufig nicht ab. Im Gegenteil, nach im Norden etwas Regen am Donnerstag folgt eine längere hochdruckbestimmte Phase mit überdurchschnittlichen Temperaturen, sodass die Pollenbelastung rasch wieder auf mässig bis gross ansteigt.
Schlechte Aussichten für Allergiker*innen
In Zukunft werde die Pollenbelastung immer mehr Probleme verursachen, prophezeit Perret. Die Flugzeit wird immer länger, sie beginnt früher und dauert im Herbst auch wegen eingewanderter Pflanzen wie Ambrosia immer länger. Allergikerinnen und Allergiker haben so eine immer kürzere Ruhephase, für sie werde es «je länger, desto schlimmer», sagt Perret.
Denn durch den Klimawandel und die damit durchschnittlich höheren Temperaturen produzieren viele Pflanzen mehr Pollen. Die gleichzeitig häufigeren Dürreperioden bedeuten für die Pflanzen extremen Stress.
Zudem werden die Pollen wegen des Klimawandels aggressiver. Grund: Unter Stress fahren Pflanzen ihr Immunsystem hoch und produzieren spezielle Eiweisse, die sie vor den negativen Umwelteinflüssen schützen sollen – und auf diese reagieren Menschen mit Pollenallergien besonders stark.