Schwieriges Verhältnis zu FrauenHodlers Modelle spielten eine wichtige Rolle
SDA
30.4.2018 - 11:14
Ferdinand Hodlers schwieriges Verhältnis zu Frauen ist legendär. Er bediente sich ihrer, wie es ihm nützte. Doch leicht geht vergessen, welchen Anteil die Modelle an seiner Kunst hatten.
In der Genfer Promenade du Pin, einem kleinen Park im ehemaligen Bollwerk der Stadt, gleich hinter dem Kunstmuseum, steht ein Denkmal "à la memoire de Ferdinand Hodler". Es stammt vom Bildhauer Henri König, wurde 1958, 40 Jahre nach dem Tod des Malers, eingeweiht und zeigt zwei schreitende, vielleicht tanzende Frauen. Sie sind den Einzelfiguren zu Hodlers Bilder "Blick ins Unendliche" nachempfunden.
Schauderhaftes im Atelier
Hodler und die Frauen - viel ist zu Lebzeiten des Malers über das Thema gesprochen und noch mehr ist seither darüber geschrieben worden. Hodler selbst hat es angefacht: Machte er nicht "cherchez la femme!" zu sei seinem Lebensmotto? Schrieb er nicht, das Schönste im Leben seien "Weiber und Rosen"?
Noch in seinen späten Jahren, so berichtete seine Schülerin Stéphanie Guerzoni, soll Hodler sie gewarnt haben, in seinem Atelier gehe es "schauderhaft" zu und her, selbst die "hässlichsten Modelle" vermöchten ihn nicht abzustossen.
Die Kunstgeschichtsschreibung hat sich festgelegt, die Frauen und der Tod seien Hodlers Obsession gewesen, zuzüglich noch der Landschaften. Erklärt wird das damit, dass Hodler schon als Kind mit dem Tod konfrontiert gewesen ist. Sämtliche Geschwister Hodlers starben jung, mit vierzehn war er Vollwaise. Seiner Mutter sah er als Kind buchstäblich beim Sterben zu. Später gab Hodler vor, die Nähe zu Frauen zu suchen. Er liess diese Nähe aber nie wirklich zu und suchte immer wieder schleunigst die Nähe einer anderen.
Die Empörte
Interessanter als die psychologische Deutung Hodlers ist allerdings die Frage, welchen Anteil Frauen an der Urheberschaft seiner Werke, an seiner Kunst hatten.
Zum Beispiel Caroline Leschaud, eines seiner frühen Modelle: Mit ihr verlobte sich der 22-jährige Maler im März 1877 keusch. Als er sie bei einer Sitzung körperlich bedrängte, wehrte sie sich, biss ihn und liess ihn stehen.
Übrig geblieben ist ein unvollendetes Porträt von ihr, und zwar ein besonders lebendiges, selbst gemessen an den Massstäben Hodlers, der, in den Worten Paul Klees, "wie kaum einer durch den Körper die Seele gestalten" konnte. Das Bild heisst die "Empörte".
Die Wäscherin Augustine Dupin, die 1887 die Mutter seines Sohnes Hector wurde, malte Hodler in sein erstes Erfolgsbild "Die Nacht". Im gleichen Bild liegt Bertha Stucki, die Frau, die Hodler fast zur gleichen Zeit heiratete, wohl in der Hoffnung, sie würde ihm einen sozialen Aufstieg ermöglichen. Die Ehe hielt keine zwei Jahre.
Letztmals malte Hodler Augustine Dupin 1909: als Tote. Das Bild nimmt eine ganze Serie von Skizzen, Zeichnungen und Gemälden vorweg, mit denen Hodler zwischen 1913 und 1915 das Sterben seiner Geliebten Valentine Godé-Darel dokumentierte. Kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter war Godé-Darel an Krebs erkrankt. Sie war eine geschiedene Französin, eigenwillig, stolz, eifersüchtig, finanziell aber wohl von Hodler abhängig: eine Amour fou.
Schmerz und Grösse
Der Zyklus der sterbenden Valentine gilt in seiner grausamen Präzision heute als Hodlers Meisterwerk, voller Schmerz und Grösse. Hodler litt, als Valentine starb, und wusste auch: so etwas hat noch keiner gemacht. Kommentatoren haben die Radikalität von Hodlers Unterfangen betont.
Über Wochen fand er sich Tag für Tag an Valentines Bett ein, um ihren Zerfall zu zeichnen. Auf einem Bild aus dem frühen Stadium der Krankheit ist Valentine schon als Bettlägerige zu sehen, den verzweifelt fragenden Blick zum Maler gewandt. Will sie wissen, was mit ihr geschieht? Oder fragt sie Hodler, was er da tue?
Sie wusste es. Valentine Godé-Darel war Schauspielerin. In Paris hatte sie sich ausbilden lassen, in Genf spielte sie Operetten, so hat Hodler sie kennengelernt. Selbst als Todgeweihte war sie kein hilfloses Modell. Sie wusste, was es bedeutet, sich dem Blick der anderen auszuliefern und diesen Blick wie eine unentdeckte Malerin selbst zu gestalten.
Das ist ebenso gut ein Handwerk, wie dem eigenen Auge eine Hand zu geben. Völlig zu Recht schrieb die sterbende Valentine ihren Namen neben den von Hodler in dessen Skizzenbuch.
Hodler war zu diesem Zeitpunkt übrigens mit Berthe Jacques verheiratet, die sich dann um die Tochter Valentines kümmerte. Gleichzeitig machte er schon wieder einer anderen schöne Augen: Gertrud Dubi-Müller, Fabrikantentochter aus Solothurn, Autofahrerin, Fotografin, Modell und Sammlerin Hodlers. Sie machte die letzten Aufnahmen von ihm, die allerletzte auf seinem Sterbebett. Aus dem Maler war ein Modell geworden.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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