Gefahr für Igel Killermaschine Roboter-Rasenmäher

tsch

2.10.2018

Mähroboter sind besonders nachts eine erhebliche Gefahr für Igel. 
Mähroboter sind besonders nachts eine erhebliche Gefahr für Igel. 
Patrick Pleul / DPA

Mähroboter liegen immer mehr im Trend. In vielen Haushalten kümmern sich die Geräte um die Rasenpflege. Doch für Igel sind die praktischen Mähmaschinen gefährlich.

Vor allem für Jungigel endet eine Begegnung mit den in der Schweiz so beliebten Rasenmäher-Robotern meist tödlich. Vor dem Winterschlaf ab November versuchen diese, an Gewicht zuzulegen. Die Tiere verlassen somit ihre sicheren Verstecke und suchen im Gras nach Futter. Doch dort lauert in Form von autonomen Mähgeräten die tödliche Gefahr.

Laut Blick gibt es keine Zahlen dazu, wie viele Igel den praktischen Haushaltshilfen zum Opfer fallen, da Igel-Schutzvereine normalerweise nicht die Verletzungsart erfassen. Doch Experten der Igel-Station Winterthur stellten vor Kurzem eine Schätzung an. Laut dieser hat jeder zweite der dort eingelieferten Igel einem Mähroboter seine Verletzungen zu verdanken. Erkennbar ist dies an abgefrästen Stacheln oder abgetrennten Körperteilen. Und das Problem wird sich in Zukunft noch verschlimmern: Von 2016 auf 2017 wuchs der europäische Markt für Roboter-Rasenmäher laut Industrieverband Garten um 40 Prozent.

Viele Hobby-Gärtner überlassen das Rasenmähen inzwischen lieber dem Roboter. Igeln wird das zum Verhängnis
Viele Hobby-Gärtner überlassen das Rasenmähen inzwischen lieber dem Roboter. Igeln wird das zum Verhängnis
Sebastian Gollnow / DPA

Nicht in der Dämmerung mähen

Doch Gartenbesitzer können etwas dagegen unternehmen, dass Igel in Mitleidenschaft gezogen werden. Igel-Stationen empfehlen, Mähroboter abzustellen, bevor die Dämmerung einsetzt und die Tiere sich auf Futtersuche begeben. Zudem sei ein Abstand zwischen Mähfläche und Sträuchern zu empfehlen, da die Tiere dort meist nach Insekten suchen, so Bernhard Bader von Pro-Igel Schweiz.

Doch auch die Hersteller wollen etwas ändern. Marktführer Husqvarna zum Beispiel setze sich dafür ein, dass ihre Roboter künftig keine Gefahr mehr für Igel darstellen.  Verschiedene Ansätze wie Kameras oder mechanische Lösungen befinden sich derzeit im Test. Schweizer Igel-Experten sind in die Forschung involviert. Doch eine Lösung für das Problem gibt es wohl frühestens 2020. Insgesamt weisen die Hersteller zudem jegliche Verantwortung von sich.

Bilder aus der Schweiz
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