Tierwelt Knallbunte Riesen – Forscher entdecken neue Stabschrecken-Arten

DPA/AFP

3.4.2019

Echter Hingucker: Die Männchen der Achrioptera maroloko sind kaum zu übersehen. Die Weibchen der neuen Stabschreckenart tarnen sich hingegen vorzüglich.
Echter Hingucker: Die Männchen der Achrioptera maroloko sind kaum zu übersehen. Die Weibchen der neuen Stabschreckenart tarnen sich hingegen vorzüglich.
DPA

Sie sehen aus wie bizarre Wesen aus einer fantastischen Welt: Forscher haben auf Madagaskar zwei neue Riesenstabschrecken identifiziert. Die Insekten sind riesig und sehen anders aus, als man es von ihren erwarten würde.

Auf Versteckspiele haben Achrioptera manga und Achrioptera maroloko offenbar keine Lust. Die Männchen der beiden neuen Arten von Riesenstabschrecken aus Madagaskar tarnen sich nicht als unscheinbare Äste, wie man es erwarten würde, sondern präsentieren sich äusserst farbenfroh.



Das sei ziemlich ungewöhnlich, erläuterten die Forscher, die sie jetzt identifiziert haben. Denn die wichtigste Überlebensregel für Stabschrecken sei normalerweise, sich unsichtbar zu machen, um nicht von Vögeln oder anderen Tieren gefressen zu werden.

Auch sonst legen die neuen Arten keinen Wert auf ein unauffälliges Dasein: Mit bis zu 24 Zentimetern Körperlänge gehören sie zu den grössten Insekten der Welt, teilte die Zoologische Staatssammlung München (ZSM) am Dienstag mit.



Die Tiere sind schon seit rund 15 Jahren von ihrem Aussehen her bekannt, jedoch wurde erst jetzt über genetische Tests nachgewiesen, dass es sich um eigene Arten handelt. Die Forscher stellen ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift «Frontiers in Ecology and Evolution» vor

«Möglicherweise nehmen sie mit ihrer Blätternahrung Pflanzengifte auf, die sie in ihrem Körper einlagern und signalisieren mit ihrer Farbenpracht, dass sie nicht geniessbar sind», sagte Frank Glaw, Kurator an der Zoologischen Staatssammlung, in einer Mitteilung. Im Tierreich gebe es meist dann bunte Männchen, wenn Weibchen diese für die Paarung bevorzugten.



Die neuen Arten seien hingegen vor allem nachts aktiv – insofern sei es besonders rätselhaft, was die Färbung den männlichen Tieren bringe. Vielleicht ist es ja pure Geltungssucht: Die Weibchen nämlich bleiben wie die meisten Stab- und Gespenstschrecken zeitlebens gut getarnt.

Seltene Art wiederentdeckt – die Wallace-Riesenbiene

Zurück zur Startseite