«InSight» auf dem Weg zum Mars Landemodul «InSight» der Nasa zum Mars gestartet

AP

5.5.2018

Mit zweijähriger Verspätung fliegt der Lander zum Roten Planeten. Wissenschaftler erhoffen sich von der Mission grundlegende Erkenntnisse zum Ursprung des Solarsystems.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat am Samstag eine neue Mars-Mission gestartet. Das Landemodul Mars «InSight» brach am Morgen (Ortszeit) an Bord einer Atlas-V-Rakete vom kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg zu seinem mehr als sechs Monate langen Flug zum Roten Planeten auf. An der mit Kosten von einer Milliarde Dollar (835 Millionen Euro) verbundenen Mission sind auch Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Staaten beteiligt.

Nach seiner Ankunft auf dem Mars in 485 Millionen Kilometern Entfernung soll das Landemodul beispiellose geologische Erkundungen vornehmen. Unter anderem sollen seine Instrumente fünf Meter unter die Oberfläche graben, tiefer als je zuvor. So soll die Temperatur des Planeten gemessen werden. Zudem wird versucht, mit Hilfe eines Seismometers erstmals Marsbeben zu messen. Ebenfalls an Bord der Atlas-Rakete: ein Paar Minisatelliten, die «InSight» bis zum Mars folgen sollen.

Er könne mit Worten nicht beschreiben, wie aufgeregt er sei, sagte Nasa-Projektmanager Tom Hoffman in Pasadena. Wenn alles verläuft wie geplant, landet der dreibeinige «InSight» am 26. November mit Hilfe eines Fallschirms und der Zündung von Triebwerken in einer flachen Region in Äquatornähe. Dort soll es keine grossen, potenziell gefährlichen Steine geben.

Anschliessend sollen die wissenschaftlichen Instrumente mit einem mechanischen Greifarm auf der Marsoberfläche platziert werden. Die Mission werde das Innere des erdähnlichen Planeten erforschen, sagte Nasa-Chefwissenschaftler Jim Green. Damit könnten sich Forscher eine Vorstellung von der Grösse des Kerns, der Hülle und der Kruste machen und mit den entsprechenden Daten der Erde vergleichen. «Dies ist von grundlegender Wichtigkeit, um den Ursprung unseres Solarsystems zu verstehen und wie es so wurde, wie es heute ist», sagte Green.

Es war das erste Mal, dass eine interplanetare Mission von der US-Westküste startete. Zahlreiche interessierte Zaungäste beobachteten den Start nördlich von Los Angeles. Ursprünglich hätte «InSight» schon vor zwei Jahren abheben sollen; Probleme mit dem von Frankreich gelieferten Seismometer verzögerten das Projekt. Die Nasa brachte zuletzt 2012 eine Raumsonde auf den Mars, den Rover «Curiosity».

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