Neue DauerausstellungLandesmuseum in Zürich inszeniert 550 Jahre Schweizer Geschichte
SDA
10.4.2019
550 Jahre Schweizer Geschichte: Das Landesmuseum in Zürich hat am Mittwoch seine neue Dauerausstellung präsentiert. Chronologisch aufgebaut zeigt sie den Weg vom Staatenbund zum Bundesstaat sowie die Herausforderungen der globalisierten Gegenwart.
Die Schweiz war nicht schon immer da, und sie ist keine historische Selbstverständlichkeit. «Das Zusammenfinden war nie einfach vorgespurt. Es hätte auch anders kommen können», sagte Erika Hebeisen vor den Medien. Sie hat gemeinsam mit Denise Tonella die Ausstellung kuratiert.
Der Gang durch die Jahrhunderte zeigt regionale Strömungen und internationale Einflüsse auf die Schweiz. Auf 1000 Quadratmetern präsentiert das Museum dazu eine Fülle von Informationen. Orientierung bietet dabei die räumliche Anordnung.
Jeder Raum hat eine eigene Farbe, ein kurzer Text und ein Zahlenstrahl mit wichtigen Daten schaffen einen ersten Überblick. An rund 40 Medienstationen können sich die Besucherinnen und Besucher in die einzelnen Exponate vertiefen.
Erste Bündnisse und eidgenössische Söldner
Los geht es im 15. Jahrhundert mit diversen Bündnissen, die sichere Transportwege und militärische Unterstützung versprechen. Im Zentrum steht eine mächtige Installation aus Langspiessen und Halbarten, die zusammen mit einer Medienstation die Gründungsgeschichte erzählen. Auch das «Weisse Buch von Sarnen» ist als Faksimile zu sehen.
Wie diese frühe Eidgenossenschaft funktionierte, ist im 16. Jahrhundert zu sehen. 13 Standesscheiben stehen für die 13 Orte, die sich regelmässig zu Tagsatzungen für Verhandlungen und zur Koordination ihrer Aussenpolitik trafen. Gleichzeitig stellt die Reformation die Eidgenossenschaft auf eine harte Probe. Zwingli wehrt sich gegen das Geschäft mit Söldnern für fremde Mächte, die katholische Schweiz baut dieses aus.
Im 17. Jahrhundert florieren die Soldgeschäfte, wie auf dem «Allianzteppich», einem 25 Quadratmeter grossen Gobelin, zu sehen ist. Gleichzeitig bildet sich in dieser Zeit ein selbstbewusstes Bürgertum.
Aufklärung und Industrialisierung
Mehr Raum und mehr Licht gibt die Ausstellung dem 18. Jahrhundert. Die Ideale der Aufklärung werden beispielsweise in der Stadt Genf diskutiert. Männer und Frauen debattieren in Salons. Dieses gesellschaftspolitische Klima schlägt sich sogar im Design von Möbelstücken nieder. So zeigt das Landesmuseum zwei Sesselchen, deren Sitzflächen so ausgerichtet sind, dass sich die jeweiligen «Besitzer» einander zuwenden müssen.
Im 19. Jahrhundert wird aus dem Staatenbund ein Bundesstaat. Zölle werden abgeschafft, eine einheitliche Währung eingeführt, und in Bern wird das Bundeshaus gebaut. Gleichzeitig verzeichnet die Schweiz einen industriellen Aufbruch und die Exportgeschäfte boomen. Ein wandfüllendes Gemälde mit 135 Figuren zeigt die Schweizer Geschichte als Verdienst grosser Männer.
Kleider von Elisabeth Kopp
Auf zwei thematische Räume erstreckt sich das 20. Jahrhundert. Zum einen geht es um die militärische Rüstung der beiden Weltkriege und die Aufrüstung während des Kalten Krieges. Zum anderen werden der Wirtschaftsboom, der gesellschaftliche Aufbruch und die sozialen Bewegungen thematisiert. Ein Ensemble aus Rock und Bluse der ersten Bundesrätin, Elisabeth Kopp (FDP), steht für das Frauenstimmrecht.
Mit der Gegenwart und einem Blick in die Zukunft endet die Ausstellung. Der rasante Wandel im 21. Jahrhundert stellt die globalisierte Schweiz mit ihrer direkten Demokratie vor fünf zentrale Herausforderungen: Robotik, Klimawandel, Migration, Fragen der Souveränität und zur Lebenserwartung.
Besucherinnen und Besucher können sich an zwei Bildschirmen in Videobeiträgen über verschiedene Haltungen informieren und sich in einem Quiz klar machen, wie sie selbst zu diesen Themen stehen.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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