Erodgans Prestigeprojekt Mega-Flughafen Istanbul vorerst in der Warteschleife

DPA/phi

19.12.2018

Mehr als 400 Arbeiter haben angeblich ihr Leben gelassen, damit der Flughafen Istanbul einmal der grösste seiner Art wird. Die Inbetriebnahme wurde nun jedoch verschoben.

Der neue Istanbuler Mega-Flughafen wird nach einem Medienbericht voraussichtlich später an den Start gehen als geplant. Wie die türkische Nachrichtenagentur DHA berichtet, soll der Umzug vom alten Flughafen Atatürk zum neuen Grossflughafen statt Ende Dezember erst im März erfolgen.

Eine für die Eröffnung herausgeputzte Abflughalle des neuen Istanbuler Flughafens am 29. Oktober.
Eine für die Eröffnung herausgeputzte Abflughalle des neuen Istanbuler Flughafens am 29. Oktober.
Bild: Keystone

Bei der Flughafen-Betreiberfirma IGA hiess es: «[Am Dienstag] gab es dazu ein weiteres Treffen zwischen Turkish Airlines, der IGA, der staatlichen Flughafenaufsicht DHMI und dem Transportministerium.» Die Leitungsebene hat aber noch keine offizielle Stellungnahme herausgegeben – was bis Donnerstag nachgeholt werden kann, wie ein Sprecher der halbstaatlichen Fluglinie Turkish Airlines sagte. 

Die Frage ist ein Politikum. Der Mega-Flughafen, der in der ersten Phase nach Angaben der IGA rund 90 Millionen Reisende im Jahr abfertigen wird, ist ein Prestigeprojekt von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Er hatte den Bau in rund vier Jahren aus dem Boden stampfen lassen.

Grafik: DPA

Eigentlich hatte der Flughafen schon am 29. Oktober in Betrieb gehen sollen. Erdogan hatte ihn damals schon feierlich eröffnet, doch der Umzug musste wegen Verzögerungen bei Bauarbeiten und Tests aber zunächst auf den 29. Dezember verschoben werden.

Danach sollte er den chronisch überlaufenen Atatürk-Airport ersetzen: Nach voller Fertigstellung soll er 200 Millionen Reisende pro Jahr abfertigen können. Das würde ihn nach derzeitigem Stand zum grössten Flughafen der Welt machen.

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Zu den möglichen Gründen einer weiteren Verspätung wurde zunächst nichts bekannt. Die Zeitung «Cumhuriyet» und BBC Türkei zeigten am Mittwoch Bilder, auf denen einige Flughafenareale nach schweren Regenfällen unter Wasser standen.

Laut «Cumhuriyet» waren bis Februar über 400 Arbeiter auf der Baustelle umgekommen, während die Politik bloss 27 Opfer bestätigte. Die Kosten des Neubaus sollen sich auf geschätzt acht bis 11,3 Milliarden Franken belaufen.

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