Eröffnung im Herbst Neuer Istanbuler Flughafen soll einmal der grösste der Welt werden

jfk

22.4.2018

In der Türkei soll Ende Oktober ein Flughafen der Superlative eröffnen. Er wird einen der bestehenden Istanbuler Airports ablösen. Berichten türkischer Medien zufolge kamen bei dem Bau bisher Dutzende Arbeiter zu Tode.

Während in Berlin seit Jahren die Eröffnung eines Grossflughafens verschoben wird, sind die Bauherren in der Türkei zuversichtlich, am 29. Oktober 2018, dem Republikstag, grünes Licht für den ersten Betriebsabschnitt zu geben. Das Bauwerk entsteht 35 Kilometer nördlich vom Zentrum der Metropole am Bosporus und trägt bis jetzt den Arbeitstitel «Neuer Flughafen Istanbul».

Der türkische Transportminister Ahmet Aslan legte bei einem Besuch auf der Baustelle gegenüber «Reuters» einige Hintergründe zu dem ehrgeizigen Vorhaben offen. So bestünde Bedarf an einem weiteren Flughafen zwischen den Airports von Dalaman und Antalya, da dort grosses touristisches Potenzial vorhanden sei. Bei Izmir würde dann ein zweiter Flughafen vorwiegend die Zivilluftfahrt bedienen.

Die Idee für den Bau eines weiteren Grossflughafens wurde ins Auge gefasst, als sich Istanbul 2011 für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2020 bewarb. Ungeachtet des Zuschlags an Tokio soll der 9000 Hektar grosse Airport mit einmal jährlich 150 Millionen Passagieren den jetzigen Rekordhalter Atlanta übertreffen.

Der Flughafen, dessen Grundsteinlegung im Juni 2014 erfolgte, soll Minister Aslan zufolge rund 100'000 Arbeitsplätze schaffen. Aber dafür laufen die Kosten aus dem Ruder, und das nicht nur finanziell. Während im Jahr 2013 noch rund 8,3 Milliarden Franken veranschlagt wurden, waren es im Oktober bereits 38 Milliarden.

Ein fataleres Opfer bringen die Arbeiter, von denen laut der Zeitung «Cumhuriyet» Dutzende, wenn nicht Hunderte bisher beim Bau ihr Leben liessen. Um ihr miserables Grundgehalt aufzubessern, führen die Lastwagenfahrer mehr und riskantere Touren. Ein Gewerkschaftsführer höre der «Augsburger Allgemeinen» zufolge von drei bis vier Todesfällen pro Woche. Die wenigsten davon würden in der Öffentlichkeit bekannt werden.

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