Klima Mehr Regen könnte Pinguinkolonien in der Antarktis bedrohen

stsc, sda

19.4.2021 - 09:52

Pinguine müssen gemäss einer neuen Studie künftig mit mehr Regen und Nieselregen klarkommen. (Archivbild)
Pinguine müssen gemäss einer neuen Studie künftig mit mehr Regen und Nieselregen klarkommen. (Archivbild)
Keystone

Regen und Nieselregen dürften entlang der Küste der Antarktis bis zum Ende des Jahrhunderts häufiger und intensiver werden. Das berichten Forschende mit Beteiligung der EPFL im Fachmagazin «Geophysical Research Letters». Für Pinguine sind das keine guten Nachrichten.

Keystone-SDA, stsc, sda

Die Antarktis ist der kälteste und trockenste Kontinent der Erde. Der meiste Niederschlag fällt daher als Schnee. Doch bereits in der Vergangenheit stellten Forschende fest, dass seltene, starke Regenereignisse dramatische Folgen für die Küken von Kaiser- und Adeliepinguine haben können. Denn das Gefieder der Küken ist noch nicht wasserdicht, weshalb sie erfrieren können, wenn es wieder kälter wird und der Wind zunimmt, wie die ETH Lausanne (EPFL) am Montag mitteilte.

Gemäss der Studie werden die Anzahl der Tage sowie die Intensität der antarktischen Niederschläge deutlich zunehmen, insbesondere in Küstengebieten und auf Schelfeis. Diese Entwicklung könnte eine Bedrohung für die dort lebenden Pinguine darstellen, sagte der Letztautor Alexis Berne von der EPFL. Auch das Abschmelzen der Gletscher könnte sich demnach beschleunigen, insbesondere auf dem Ronne-Filchner- und Ross-Schelfeis.

Regen in neuen Regionen

Für ihre Studie analysierte das Team meteorologische Berichte von zehn Stationen in der Antarktis. Demnach regnete oder nieselte es an der ostantarktischen Küste durchschnittlich etwa vier Tage im Jahr, im nordwestlichen Teil der Antarktischen Halbinsel an mehr als 50 Tagen.

Anhand von Klimasimulationen rechnen sie damit, dass Regen und Nieselregen bis zum Ende des Jahrhunderts durchschnittlich um 240 Prozent zunehmen könnten, wenn weiterhin hohe Treibhausgasmengen in die Atmosphäre gelangen. Die Forschenden erwarten, dass die Niederschläge auch neue Regionen des Kontinents betreffen werden.

https://doi.org/10.1029/2020GL092281