Astronomie Morgendämmerung wird Blick auf totale Mondfinsternis trüben

stsc, sda

9.5.2022 - 09:10

Am Montag, dem 16. Mai 2022, findet in den frühen Morgenstunden eine totale Mondfinsternis statt. Just zu der Zeit, wenn der Mond in der Schweiz gerade untergeht und die Morgendämmerung einsetzt.

Keystone-SDA, stsc, sda

Zu früher Stunde um 4:25 Uhr wird der Mond in den Kernschatten der Erde eintauchen, was sich bei gutem Wetter beobachten lässt. Laut Prognosen von Meteoschweiz darf man dank eines Hochdruckgebiets über Westeuropa in der kommenden Woche denn auch mit ziemlich sonnigen Tagen rechnen.

So ist es wohl nicht das Wetter, das den Blick auf die Mondfinsternis trüben wird, sondern die Morgendämmerung: Denn um 5:29 Uhr beginnt die totale Mondfinsternis, das Maximum wird laut der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft (SAG) um 6:12 erreicht. Allerdings beginnt bereits knapp zwanzig Minuten früher die bürgerliche Morgendämmerung, also die Zeit direkt vor Sonnenaufgang.

Damit würden die Beobachtungen des Naturspektakels schwierig, weil die «unter dem Ost-Horizont stehende Morgensonne den Himmel schon kräftig aufhellt», hiess es in einer Mitteilung der Astronomischen Gesellschaft Winterthur. Auch die SAG weist darauf hin, dass kurz vor Totalitätsbeginn von der rötlichen Verfärbung kaum mehr etwas zu sehen sein dürfte.

Zu Mondfinsternissen kann es nur bei Vollmond kommen. Tritt der Mond in den Kernschatten der Erde, wird er von den direkten Sonnenstrahlen völlig abgeschirmt und die Vollmondscheibe nimmt eine kupferrote bis strahlendorangene Farbe an.

Vor gut vier Jahren, am 27. Juli 2018, hat sich die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts ereignet. Von etwa 21:30 bis gegen 23:15 Uhr war die Scheibe des Vollmonds hierzulande in rötliches Licht getaucht. Eine totale Mondfinsternis von ähnlicher Länge ist erst wieder für das Jahr 2123 zu erwarten.