Forscher rätselnMysteriöse Radioblitze aus dem All funken die Erde an
tafi
12.2.2020
Radioblitze sind im Weltall nicht aussergewöhnlich. Nun entdecken Wissenschaftler aber eine Quelle, die in regelmässigen Abständen Signale aussendet – und suchen nach einer Erklärung.
Die Erde wird offenbar regelmässig «angefunkt»: Wissenschaftler in Kanada empfangen seit einiger Zeit mysteriöse Radiowellen von weit ausserhalb unserer Galaxie. Das Besondere daran: Die Radioblitze kommen in regelmässigen Abständen. Alle 16,35 Tage beginnt ein Zyklus, berichtet unter anderem CNN. Vier Tage lang empfangen die Astronomen dann Signale unterschiedlicher Stärke, bevor wieder zwölf Tage Funkstille herrscht.
Schon während eines Testlaufs mit dem riesigen und extrem leistungsfähigen Radio-Teleskop CHIME in der kanadischen Provinz British Columbia seien im Sommer 2018 ein Dutzend schneller Radioblitze (Fast Radio Burst, FRB) gemessen worden.
Im Untersuchungszeitraum von September 2018 bis Oktober 2019 haben die Astronomen das sich wiederholende Radiosignal bei insgesamt 28 Strahlungsausbrüchen entdeckt, schreiben sie in einer Studie. Es stammt offenbar aus derselben Quelle (Codename: FRB 180916.J0158+65). Dabei soll es sich um eine im Durchmesser etwa sieben Lichtjahre grosse Region in einer 500 Millionen Lichtjahre entfernten Spiralgalaxie handeln.
Theorien zur Entstehung
Wie die Signale entstanden, ist unklar. Schnelle Radioblitze dauern nur wenige Millisekunden, können aber so viel Energie freisetzen wie die Sonne im Laufe von 10'000 Jahren. Entdeckt wurde das Phänomen 2007. «FRBs werden wahrscheinlich in dichten, turbulenten Regionen von Gastgalaxien erzeugt», sagte der an den Studien beteiligte Astronom Shriharsh Tendulkar von der McGill University. Mögliche Entstehungsorte sind Gaswolken, aus denen Sterne hervorgehen, oder stellare Explosionen wie eine Supernova.
Für die nun gemessenen regelmässigen Strahlungsausbrüche haben die Forscher zwei wahrscheinliche Theorien. Zum einen könnte die Quelle der Radioblitze ein Schwarzes Loch umkreisen. Die Signale könnten dann nur an bestimmten Stellen nach aussen dringen.
Eine weitere Theorie geht von einem binären Sternensystem aus einem rotierenden Neutronenstern (Pulsar) und einem massereichen Stern aus. Die Sonnenwinde des grossen Sterns würden dann die von Pulsar ausgesendeten Signale regelmässig blockieren.
this #FRB - traced to a #spiral#galaxy 500 million light-years away - is the first instance that repeats in a steady cycle. For 4 days, it issues a burst or two every hour, goes silent for 12 days, then repeats.https://t.co/f7CscL6K9A
Es sei auszuschliessen, dass die sich wiederholenden schnellen Radioblitze durch Katastrophen entstünden, bei denen ihre Quelle zerstört wird. Ein FRB, der durch das Verschmelzen von zwei Neutronensternen oder eines Neutronensterns mit einem Schwarzen Loch entsteht, kann sich nicht wiederholen.
Waren es doch Aliens?
Sich wiederholende schnelle Radioblitze sind ein für die Wissenschaft besonders interessanter Sonderfall. Vor der Messung durch die kanadischen Forscher wurde das Phänomen sich wiederholender Radioblitze erst einmal im Jahr 2012 beobachtet.
Dass es sich bei Radioblitzen um Botschaften von Leben in fernen Galaxien handelt, halten die meisten Wissenschaftler für extrem unwahrscheinlich. Aber nicht alle: Der Astrophysiker Avi Loeb kann sich durchaus vorstellen, dass Radioblitze von ausserirdischen Lebensformen zum Antrieb von Raumschiffen gesendet werden.
60 Jahre Nasa: Meilensteine der US-Raumfahrtbehörde
Die «National Aeronautics and Space Administration» wurde 1958 als zivile US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft gegründet. Die NASA fungiert mit rund 17'000 Beschäftigten auch als wichtige geo- und klimawissenschaftliche Forschungsstation, doch ins kollektive Gedächtnis der Menschheit ist sie durch ihre Gehversuche im Weltall gerückt. Wir zeigen in dieser Galerie Schlüsselmomente der US-Raumfahrtbehörde.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Ein erklärtes Fernziel der NASA mit Hauptsitz in Washington D.C. ist ein bemannter Flug zum Mars, möglicherweise mit dem in Entwicklung befindlichen Raumschiff Orion. Ob möglicherweise private Investoren der staatlichen Institution zuvorkommen, ist derzeit ungewiss. Diese Grafik spielt in jedem Falle noch Zukunftsmusik.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Im Rahmen des New-Frontiers-Programms erforscht die NASA unser Sonnensystems mit Raumsonden. Die «New Horizons» hob im Januar 2006 ab, um den Pluto und seinen Mond Charon sowie den Kuipoergürtel zu erkunden. Im Januar 2019 sollte die Sonde den transneptunischen Himmelskörper 2014 MU69 erreichen.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Ein «Selfie» des Marsrovers Curiosity am Aeolis Mons auf dem erdnächsten Planeten vom August 2015. Drei Jahre zuvor war die Sonde auf dem Mars gelandet. Seitdem hat die Curiosity gut 12 Kilometer zurückgelegt und gestochen scharfe Bilder von der leblosen Oberfläche des Roten Planeten geliefert.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Die solargetriebene Sonde Juno wurde im August 2011 gestartet und schwenkte im Juli 2016 in eine Umlaufbahn um den Jupiter ein. Sie erforscht den Gasplaneten aus einer polaren Umlaufbahn.
Bild: Keystone
Was mit Sonden (noch) nicht erreichbar ist, wird für uns durch das Hubble-Weltraumteleskop sichtbar wie hier das Paar der etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernten Antennen-Galaxien im Sternbild Rabe. Der um die Erde kreisende Satellit ist für das blosse Auge sichtbar, allerdings nicht von der Schweiz aus, da er nicht über den Horizont steigt
Bild: Gemeinfrei/NASA
Im Jahr 2021 könnte das in Entwicklung befindliche James-Webb-Weltraumteleskop die Nachfolge von Hubble antreten. Das wesentlich leistungsstärkere Teleskop ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der ESA und der kanadischen Weltraumagentur CSA.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Die NASA liefert auch Daten über umweltrelevante Vorgänge auf der Erde und misst zum Beispiel die Grösse des Ozonlochs über der Antarktis ...
Bild: Gemeinfrei/NASA
... oder die weltweite Lichtverschmutzung.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Gemeinsam mit anderen Raumfahrtbehörden begann die NASA 1998 mit dem Bau an der Internationalen Raumstation (ISS). Seit November 2000 ist die ISS dauerhaft von Astronauten bewohnt. Die in einer Höhe zwischen 370 bis 460 Kilometern um die Erde kreisende Station wird laufend erweitert und verbessert.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Durch tödliche Unfälle erlebte die NASA im Laufe ihrer Geschichte auch schwere Rückschläge. So kam die gesamte siebenköpfige Besatzung der Raumfähre Columbia ums Leben ...
Bild: Keystone
... als das Space Shuttle am 1. Februar 2003 nach einer zweiwöchigen Mission beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinanderbrach.
Bild: Keystone
Tief ins Gedächtnis der Menschheit brannte sich die Mission «Apollo 11» der NASA ein. Am 16. Juli 1969 startete die Raumkapsel an der Spitze der Trägerrakete Saturn V von Cape Canaveral in Florida ...
Bild: Gemeinfrei/NASA
... und brachte drei US-amerikanische Astronauten zum Mond. Der erste Mensch auf dem Erdtrabanten war am 21. Juli Neil Armstrong, der hier seinen Kollegen Buzz Aldrin fotografiert.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Der erste Mensch, den die NASA in den Weltraum bringen konnte, war Alan Shepard. Nach einem 15-minütigen suborbitalen Flug erreichte er am 5. Mai 1961 wohlbehalten die Erdoberfläche. Der sowjetrussische Kosmonaut Juri Gagarin war der NASA allerdings mit seiner Erdumrundung am 12. April 1961 als erster Mensch im All zuvorgekommen.
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