Erstaunliche Erklärung«Rätselhafte» Entdeckung: Der Mond setzt Rost an
tafi
8.9.2020
Obwohl es ohne Sauerstoff und ohne flüssiges Wasser unmöglich ist, rostet der Mond langsam vor sich hin. Für ihre erstaunliche Entdeckung haben Wissenschaftler eine noch erstaunlichere Erklärung gefunden.
Rost entsteht, wenn Eisen mit Saue
rstoff reagiert und dabei Wasser im Spiel ist. Dass nun ausgerechnet der Mond Rost ansetzt, dürfte nicht nur für Laien überraschend sein. Auch die Forschenden der Universität von Hawaii waren von ihrer Entdeckung verblüfft: Schliesslich gibt es auf dem Mond weder flüssiges Wasser noch Sauerstoff.
Trotzdem wiesen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Erdtrabanten Spuren von Hämatit nach. «Zuerst habe ich es überhaupt nicht geglaubt. Es sollte nicht existieren, unter den Bedingungen, die auf dem Mond herrschen», gab Abigail Fraeman, eine Wissenschaftlerin am Jet Propulsion Laboratory der NASA, unumwunden zu.
Doch die Beweise waren erdrückend. Eine spektroskopische Analyse ergab, dass an beiden Mond-Polen Vorkommen von Hämatit existiere, wie die Wissenschaftler in einer im Fachmagazin «Science Advances» veröffentlichten Studie schreiben.
«Rätselhafte» Entdeckung spornt Forscher an
Die indische Mondsonde Chandrayaan-1, die 2008 auch Wassermoleküle auf der Mondoberfläche entdeckte, hat die entsprechenden Daten gesammelt, die dann vom «Moon Mineralogy Mapper» (M3), einem Instrument der NASA, ausgewertet wurden.
Die Entdeckung, dass es auf dem Mond Rost gibt, sei sehr «rätselhaft» gewesen, sagt Shuai Li von der Universität von Hawaii. «Der Mond ist für die Bildung von Hämatit denkbar ungeeignet», sagt der Hauptautor der Studie, der sich angespornt fühlte, das Rätsel zu lösen.
Auf dem Mond gibt es nämlich nicht nur keinen Sauerstoff, sondern durch den Sonnenwind auch viel zu viel Wasserstoff. Zur Erklärung: Rost entsteht, wenn Sauerstoff dem Eisen Elektronen entzieht. Wasserstoff macht das Gegenteil und fügt dem Eisen Elektronen hinzu. Das bedeutet, dass sich auf dem wasserstoffreichen Mond Rost wirklich nur sehr, sehr schwer bilden kann.
Die Erde ist schuld
Nach monatelanger Forschung glauben Li und die NASA-Wissenschaftler, dass sie die Lösung gefunden haben: und zwar auf unserem Planeten. Das Sauerstoffproblem lässt sich mit dem Magnetschweif der Erde erklären, der Sauerstoffmoleküle aus den oberen Schichten der Erdatmosphäre 385'000 Kilometer durch das All geblasen habe. Und wenn sich der Mond im Erdschatten befindet, ist er zu 99 Prozent von den Sonnenwinden abgeschirmt.
Das sind zwar immer noch keine idealen Bedingungen für die Bildung Oxidation von Eisen. Sie reichen aber aus, um in den 4,5 Milliarden Jahren, die Erde und Mond schon unzertrennlich sind, zumindest etwas Rost anzusetzen.
Unnützes Mond-Wissen
Nicht erst seit der Mondlandung vor 50 Jahren hat sich einiges an Fakten und unnützem Wissen zum Erdtrabanten angesammelt. «Bluewin» hat eine Auswahl zusammengetragen.
Bild: Keystone
Das Wetter auf dem Mond ist nichts für Sensibelchen: Wenn die Sonne auf die Oberfläche trifft, steigen die Temperaturen bis auf 130 Grad Celsius an. Auf der dunklen Seite wiederum wird es bis zu minus 160 Grad kalt.
Bild: Keystone
Auf dem Mond ist es totenstill: Weil die Atmosphäre sehr dünn ist, überträgt sie keine Schallwellen. Man könnte auf dem Mond also gar nicht miteinander reden – sofern man denn erst das Problem löst, ohne Helm zu überleben.
Bild: Keystone
Wegen der fehlenden Atmosphäre schlagen auch viele Asteroiden auf dem Mond ein, statt in dessen Lufthülle zu verglühen. Hunderttausende Krater überziehen die Oberfläche.
Bild: Keystone/Nasa
Diese Krater sind auch für die dunklen Stellen verantwortlich, die viele ein Gesicht erkennen lassen. Dieser Mann im Mond soll laut christlicher Überlieferung Kain sein, der nach dem Mord an seinem Bruder Abel sprichwörtlich auf den Mond geschossen wurde.
Bild: EPA
Die Menschen in asiatischen Ländern erkennen keinen Mann, sondern einen Hasen im Mond. Ein Mond-Rover, der von der chinesischen Sonde Chang’e-3 hochgetragen wurde, trägt deshalb den Namen «Jadehase».
Bild: APA
Der Mond hat seit jeher Künstler inspiriert. Von Schriftsteller Mark Twain ist folgendes Zitat überliefert: «Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er nie jemandem zeigt.»
Bild: AP
Die vielzitierte «dunkle Seite des Mondes» gibt es übrigens gar nicht. So wird jeder Teil des Mondes im Verlauf eines Monats von der Sonne beschienen.
Bild: EPA
«The Dark Side Of The Moon», das Meilenstein-Album der Rockband Pink Floyd, tut das Seine, um den Irrglauben an eine immerdunkle Mondseite am Leben zu erhalten.
Bild: Keystone
Der bekannte Astrophysiker Neil deGrasse Tyson würde sogar in der Zeit zurückreisen, um Pink Floyd davon zu überzeugen, das Album umzubenennen. «Ich habe Jahrzehnte damit zugebracht, diesen Fehler zu beheben», meinte er einmal.
Bild: AP
Der Mann im Mond wendet uns immer sein Gesicht zu. Wir sehen nämlich immer nur dieselbe Seite des Mondes, die Rückseite ist von der Erde aus nie zu sehen.
Bild: APA
Unser Mond ist der zweitdichteste der Milchstrass – nur Jupters Mond Io hat noch mehr Masse.
Bild: Keystone
Erst zwölf Menschen waren bisher auf dem Mond – allesamt US-Astronauten. Als erster setzte am 21. Juli 1969 Neil Armstrong Fuss auf die Oberfläche. Als vorerst letzter war Harrison Schmitt im Dezember 1972 dort.
Bild: Keystone/Nasa
Eines der bekanntesten lunaren Lieder ist «Bad Moon Rising» von Creedence Clearwater Revival. Die Textzeile «there's a bad moon on the rise» wird so oft missverstanden als «there's a bathroom on the right», dass Bandsänger John Fogerty die falsche Version spasseshalber an Konzerten übernahm.
Bild: EPA
Der Mythos von Menschen, die sich bei Vollmond in Werwölfe verwandeln, ist uralt. Er könnte auf Fälle von Tollwut zurückgehen. (Im Bild: Heidi Klum im Werwolf-Kostüm.)
Bild: AP
Nach dem Werwolf ist auch die Lykanthropie benannt – eine Wahnvorstellung, die Betroffene glauben lässt, sie würden sich in ein Tier verwandeln. Doch zurück zum Mond…
Bild: EPA
Moonshine heisst in den USA schwarzgebrannter Schnaps. Das Wort soll von Moonrakers stammen, einer Bezeichnung für Leute aus der englischen Grafschaft Wiltshire. Sie sollen im 18. Jahrhundert beim Alkoholschmuggel Talent bewiesen haben.
Bild: Keystone
Auf dem Mond ist die Anziehungskraft sechsmal geringer als auf der Erde. Heisst: Wer auf der Erde 120 Kilo auf die Waage bringt, wiegt auf dem Mond nur 20 Kilo. Rein optisch ändert sich leider trotz dieser Schlankheitskur nichts.
Bild: Keystone/Nasa
Zum Schluss: der Mondgruss. Das ist keine Form der abendlichen Verabschiedung, sondern eine Bewegungsabfolge im Yoga. Diese soll zu einer tiefen Entspannung führen, innere Blockaden lösen und Stress abbauen. In diesem Sinne: Gute Nacht!
Bild: AP
Unnützes Mond-Wissen
Nicht erst seit der Mondlandung vor 50 Jahren hat sich einiges an Fakten und unnützem Wissen zum Erdtrabanten angesammelt. «Bluewin» hat eine Auswahl zusammengetragen.
Bild: Keystone
Das Wetter auf dem Mond ist nichts für Sensibelchen: Wenn die Sonne auf die Oberfläche trifft, steigen die Temperaturen bis auf 130 Grad Celsius an. Auf der dunklen Seite wiederum wird es bis zu minus 160 Grad kalt.
Bild: Keystone
Auf dem Mond ist es totenstill: Weil die Atmosphäre sehr dünn ist, überträgt sie keine Schallwellen. Man könnte auf dem Mond also gar nicht miteinander reden – sofern man denn erst das Problem löst, ohne Helm zu überleben.
Bild: Keystone
Wegen der fehlenden Atmosphäre schlagen auch viele Asteroiden auf dem Mond ein, statt in dessen Lufthülle zu verglühen. Hunderttausende Krater überziehen die Oberfläche.
Bild: Keystone/Nasa
Diese Krater sind auch für die dunklen Stellen verantwortlich, die viele ein Gesicht erkennen lassen. Dieser Mann im Mond soll laut christlicher Überlieferung Kain sein, der nach dem Mord an seinem Bruder Abel sprichwörtlich auf den Mond geschossen wurde.
Bild: EPA
Die Menschen in asiatischen Ländern erkennen keinen Mann, sondern einen Hasen im Mond. Ein Mond-Rover, der von der chinesischen Sonde Chang’e-3 hochgetragen wurde, trägt deshalb den Namen «Jadehase».
Bild: APA
Der Mond hat seit jeher Künstler inspiriert. Von Schriftsteller Mark Twain ist folgendes Zitat überliefert: «Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er nie jemandem zeigt.»
Bild: AP
Die vielzitierte «dunkle Seite des Mondes» gibt es übrigens gar nicht. So wird jeder Teil des Mondes im Verlauf eines Monats von der Sonne beschienen.
Bild: EPA
«The Dark Side Of The Moon», das Meilenstein-Album der Rockband Pink Floyd, tut das Seine, um den Irrglauben an eine immerdunkle Mondseite am Leben zu erhalten.
Bild: Keystone
Der bekannte Astrophysiker Neil deGrasse Tyson würde sogar in der Zeit zurückreisen, um Pink Floyd davon zu überzeugen, das Album umzubenennen. «Ich habe Jahrzehnte damit zugebracht, diesen Fehler zu beheben», meinte er einmal.
Bild: AP
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Bild: Keystone/Nasa
Eines der bekanntesten lunaren Lieder ist «Bad Moon Rising» von Creedence Clearwater Revival. Die Textzeile «there's a bad moon on the rise» wird so oft missverstanden als «there's a bathroom on the right», dass Bandsänger John Fogerty die falsche Version spasseshalber an Konzerten übernahm.
Bild: EPA
Der Mythos von Menschen, die sich bei Vollmond in Werwölfe verwandeln, ist uralt. Er könnte auf Fälle von Tollwut zurückgehen. (Im Bild: Heidi Klum im Werwolf-Kostüm.)
Bild: AP
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Bild: Keystone
Auf dem Mond ist die Anziehungskraft sechsmal geringer als auf der Erde. Heisst: Wer auf der Erde 120 Kilo auf die Waage bringt, wiegt auf dem Mond nur 20 Kilo. Rein optisch ändert sich leider trotz dieser Schlankheitskur nichts.
Bild: Keystone/Nasa
Zum Schluss: der Mondgruss. Das ist keine Form der abendlichen Verabschiedung, sondern eine Bewegungsabfolge im Yoga. Diese soll zu einer tiefen Entspannung führen, innere Blockaden lösen und Stress abbauen. In diesem Sinne: Gute Nacht!