Wald Schweizer Waldmittelpunkt befindet sich neu auf der Alp Älggi OW

stsc, sda

10.9.2021 - 11:00

Die jüngsten Daten des Landesforstinventars förderten einen neuen Mittelpunkt des Schweizer Waldes zutage. Dieser liegt demnach auf der Alp Älggi in Sachseln OW (ungefähr in der Mitte des Bildes).
Die jüngsten Daten des Landesforstinventars förderten einen neuen Mittelpunkt des Schweizer Waldes zutage. Dieser liegt demnach auf der Alp Älggi in Sachseln OW (ungefähr in der Mitte des Bildes).
Keystone

Der Mittelpunkt des Schweizer Waldes liegt an einem neuen Ort: Zwischen den Jahren 2009 und 2017 verschob er sich um 460 Meter, seit den 1980er Jahren verrutschte das Zentrum gar um 3,2 Kilometer Richtung Ostsüdosten. Das geht aus dem Landesforstinventar (LFI) hervor.

Keystone-SDA, stsc, sda

Weil landwirtschaftliche Flächen in den Bergen aufgegeben werden, wächst die Waldfläche hierzulande. Aber nicht überall gleich stark. Deshalb verschiebt sich der Schweizer Waldmittelpunkt und befindet sich neu auf der Alp Älggi in Sachseln OW.

Als einen «schönen Zufall» bezeichnet Christoph Fischer von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und stellvertretender LFI-Programmleiter den Standort laut einer Mitteilung. Denn: Auf der Alp Älggi befindet sich auch der geografische Mittelpunkt der Schweiz. Genau genommen liege der Waldmittelpunkt nun 290 Meter Luftlinie in nordnordwestlicher Richtung vom Landesmittelpunkt entfernt, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Gemäss Zahlen des Landesforstinventars, das unter Schirmherrschaft von WSL und dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) steht, wuchs der Schweizer Wald seit Anfang der 2000er Jahre um 300 Quadratkilometer. Der Mammutanteil dieses Zuwachses geht auf die Alpen zurück, wo 210 Quadratkilometer neuer Wald entstanden ist, und fast die Hälfte der Zunahme geschah oberhalb von 1800 Metern. Auch nimmt die Fläche des Waldes in den östlichen Teilen der Schweiz stärker zu als in den westlichen.

Der Waldmittelpunkt verschob sich zwischen den jüngsten Beobachtungsperioden allerdings langsamer als in den Jahren davor. Denn zumindest im Tessin gibt es der WSL zufolge kaum mehr offene Stellen für neuen Wald, weil die Bauern die schwer zugänglichen Flächen schon vor Jahrzehnten aufgegeben hätten.

Am Freitag wurde der neue Waldmittelpunkt eingeweiht und eine Waldmittelpunkts-Urkunde vergraben.