Seen in der Wüste Heftige Regenfälle in der Sahara

AP/toko

10.10.2024 - 00:00

Ein See ist in der marokkanischen Wüste in der Nähe von Rachidia enstanden.
Ein See ist in der marokkanischen Wüste in der Nähe von Rachidia enstanden.
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In einer der trockensten Regionen der Welt regnet es so viel wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Niederschläge bringen jedoch nicht nur Erleichterung.

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  • Im Südosten Marokkos hat es soviel geregnet wie seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr.
  • «Es ist 30 bis 50 Jahre her, dass wir so viel Regen in so kurzer Zeit hatten», sagte Houssine Youabeb von der marokkanischen Generaldirektion für Meteorologie.
  • Die Region gehört zu den trockensten Gebieten der Welt und erlebt im Spätsommer nur selten Regen.

Blaue Lagunen in der Sahara: In der Wüste im Südosten von Marokko ist so viel Regen gefallen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die marokkanische Regierung teilte mit, die Regenfälle hätten an zwei Tagen im September in mehreren Gebieten den Jahresdurchschnitt überschritten.

Die Region gehört zu den trockensten Gebieten der Welt und erlebt im Spätsommer nur selten Regen.

Touristen bestaunen seltenes Schauspiel

Von den Niederschlägen im vergangenen Monat profitierten unter anderem die Ortschaften Tate und Tagounite südlich der Hauptstadt Rabat, in denen im Durchschnitt weniger als 250 Liter pro Quadratmeter im Jahr gemessen werden. In Tagounite fielen nun innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Das Wasser bahnte sich seinen Weg durch den Sand der Sahara und bildete ganze Seen. Touristen und Bewohner der Wüstenortschaften bestaunten das Schauspiel gleichermassen.

«Es ist 30 bis 50 Jahre her, dass wir so viel Regen in so kurzer Zeit hatten», sagte Houssine Youabeb von der marokkanischen Generaldirektion für Meteorologie. Solche Regenfälle, die Meteorologen als aussertropischen Sturm bezeichnen, könnten den Verlauf des Wetters in der Region in den kommenden Monaten und Jahren verändern, weil die Luft mehr Feuchtigkeit speichere, was zu mehr Verdunstung und mehr Stürmen führe, erklärte er.

Palmen stehen unter Wasser.
Palmen stehen unter Wasser.
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20 Tote in Marokko und Algerien

Weite Teile Marokkos erlebten zuletzt sechs Dürrejahre in Folge. Landwirte waren bereits gezwungen, ihre Felder brach liegen zu lassen, Gemeinden rationierten das Wasser. Die üppigen Regenfälle werden wahrscheinlich dazu beitragen, die grossen Grundwasserspeicher unter der Wüste wieder aufzufüllen, die für die Wasserversorgung der Menschen benötigt werden.

Die Stauseen der Region füllten sich im September in Rekordgeschwindigkeit. Nasa-Satelliten zeigten, dass auch der Iriqui-See, der seit 50 Jahren ausgetrocknet war, wieder Wasser führte.

Die Regenfälle brachten jedoch nicht nur Erleichterung. Das Wetter kostete in Marokko und Algerien mehr als 20 Menschen das Leben, und Landwirte meldeten Ernteausfälle. Die Regierung stellte Finanzhilfen für die Betroffenen zur Verfügung, auch in einigen der Gebiete, die im vergangenen Jahr von einem Erdbeben erschüttert wurden.

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