Übersehene Gefahr Täglich werden 7'400 Menschen von giftigen Schlangen gebissen

dpa/uri

8.5.2019

Ihm kann auch der Biss einer Schwarzen Mamba nichts anhaben: Der Amerikaner Tim Friede hat sich bereits so oft von den giftigsten Schlangen der Welt beissen lassen, dass er gegen ihre Toxine immun ist. 
Ihm kann auch der Biss einer Schwarzen Mamba nichts anhaben: Der Amerikaner Tim Friede hat sich bereits so oft von den giftigsten Schlangen der Welt beissen lassen, dass er gegen ihre Toxine immun ist. 
Bild: Getty  Images

Den Tod, entsetzliche Schmerzen oder bleibende Schäden können Schlangenbisse auslösen. 2,7 Millionen Menschen werden im Jahr von den Tieren gebissen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schreitet nun ein.

Giftschlangen sind eine Gefahr für fast sechs Milliarden Menschen weltweit. Jeden Tag werden fast 7'400 Menschen von den Tieren gebissen, 2,7 Millionen Menschen im Jahr.

Das Gift kann nicht nur entsetzliche Schmerzen auslösen, und bleibende Schäden hinterlassen, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Bis zu 138'000 Menschen sterben weltweit nach dem Biss von Giftschlangen, und 400'000 Menschen behalten bleibende Schäden, darunter Blindheit, Amputationen oder eine posttraumatische Belastungsstörung.

Die WHO hat jetzt eine Strategie erarbeitet, um die Todeszahlen bis 2030 zu halbieren. Sie soll auf der Weltgesundheitsversammlung vom 20. bis 28 Mai in Genf verabschiedet werden. Gut 82 Millionen Dollar (knapp  84 Millionen Franken) sind nach ihren Berechnungen dafür nötig.



Kinder können auf dem Schulweg gebissen werden, Bauern auf dem Feld oder Frauen auf dem Gang zur Toilette. «Ein falscher Tritt kann tödlich sein», so die WHO. Sie will die Menschen in gefährdeten Gebieten jetzt besser informieren.

Wo möglich, könne das Tragen von Schuhen Schlangenbisse verhindern. Weil Menschen vielerorts danach traditionelle Heiler aufsuchen, sollen diese geschult werden und die Patienten bei alarmierenden Symptomen in Kliniken schicken. In Dörfern sollen Ersthelfer ausgebildet und Erste-Hilfe-Medikamente zur Verfügung stehen. Die WHO will auch die bislang völlig unzureichende Produktion von Gegengift fördern.



Bilder des Tages
Zurück zur Startseite