Bis 600 Meter tief Unberührtes Korallenriff vor Galápagos-Inseln entdeckt

dpa

20.4.2023 - 00:00

Sensation: Unberührtes Korallenriff vor Galápagos-Inseln

Sensation: Unberührtes Korallenriff vor Galápagos-Inseln

Puerto Ayora, 18.04.2023: UNBERÜHRTES KORALLENRIFF Wissenschaftler haben vor den Galápagos-Inseln ein weitgehend unberührtes Korallenriff entdeckt Das Riff ziehe sich in einer Tiefe von 400 bis 600 Metern über den Kamm eines versunkenen Vulkans CHARLES-DARWIN-STIFTUNG Forscher aus Ecuador, den USA und Grossbritannien fanden das einzigartige Ökosystem bei einem Tauchgang Sie waren mit einem U-Boot während der Expedition Galápagos Deep 2023 in der Mitte des Archipels unterwegs ERKENNTNISSE ZUM KLIMAWANDEL «Das Faszinierende an diesem Riff ist, dass es sehr alt und im Wesentlichen unberührt ist» «Es kann uns auch helfen, frühere Ökosysteme im Meer zu rekonstruieren, um den heutigen Klimawandel zu verstehen»

19.04.2023

Ein weitgehend unberührtes Korallenriff haben Wissenschaftler vor den Galápagos-Inseln entdeckt. Es streckt sich in einer Tiefe von 400 bis 600 Metern über den Kamm eines versunkenen Vulkans.

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  • Forscher entdecken in einer Tiefe von zwischen 400 und 600 Metern vor den Galápagos-Inseln ein weitgehend unberührtes Korallenriff.
  • Es kann helfen, frühere Ökosysteme zu rekonstruieren und so auch den Klimawandel besser zu verstehen.
  • Eigentlich weisen Tiefsee-Riffs nur einen Anteil von 10 bis 20 Prozent lebender Korallen auf, bei diesem sind es aber zwischen 50 und 60 Prozent.

Das Riff ziehe sich in einer Tiefe von 400 bis 600 Metern über den Kamm eines versunkenen Vulkans und sei mehrere Kilometer lang, teilte die Charles-Darwin-Stiftung am Montag (Ortszeit) mit. Forscher aus Ecuador, den USA und Grossbritannien fanden das einzigartige Ökosystem bei einem Tauchgang mit einem U-Boot während der Expedition Galápagos Deep 2023 in der Mitte des Archipels.

«Das Faszinierende an diesem Riff ist, dass es sehr alt und im Wesentlichen unberührt ist, anders als die Riffe in vielen anderen Teilen der Weltmeere», sagte Stuart Banks von der Charles-Darwin-Stiftung. «Es kann uns auch helfen, frühere Ökosysteme im Meer zu rekonstruieren, um den heutigen Klimawandel zu verstehen.» Bislang galt das Wellington-Riff im Norden des Archipels als eines der wenigen Korallenriffe vor den Galápagos-Inseln, die das Klimaphänomen El Niño Anfang der 80er Jahre überstanden hatten.

Ungewöhnlich viele lebende Korallen

Üblicherweise weisen Korallenriffe in der Tiefsee nur 10 bis 20 Prozent lebende Korallen auf. «Das Riff, das wir gefunden haben, verfügt in vielen Bereichen über 50 bis 60 Prozent lebende Korallen, was wirklich sehr selten ist», sagte Michelle Taylor von der Universität Essex. «Es ist unberührt und wimmelt von Leben – rosa Tintenfische, Seefledermäuse, Langusten und eine Vielzahl von Tiefseefischen, Haien und Rochen.»

Die Galápagos-Inseln gehören zu Ecuador und liegen rund 1000 Kilometer westlich der südamerikanischen Küste im Pazifik. Das Archipel zählt wegen seiner besonderen Flora und Fauna seit 1978 zum Unesco-Weltnaturerbe. Zu den nur dort vorkommenden Arten zählen Meerechsen, Landleguane und Galápagos-Finken. 1835 besuchte Charles Darwin die Inseln. Seine Theorie von der Entstehung der Arten erhielt dort viele Denkanstösse.