Älteste lebende Frau ist 116 Wie alt können wir werden? Laut Forschern gibt es keine Grenzen

phi

29.10.2023

Ich hab's getan. Ob die anderen etwas merken?

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27.10.2021

Nach demografischen Daten können Frauen maximal 115,7 Jahre alt werden. Doch eine 116-Jährige straft die Statistiker Lügen. Inzwischen wird die Grenze immer höher geschraubt.

P. Dahm

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • 2017 hat eine niederländische Studie ergeben, dass Frauen maximal 115,7 und Männer 114,1 Jahre alt werden können.
  • Maria Branyas ist jedoch der älteste bekannte noch lebende Mensch und steuert auf die 117 zu.
  • Forscher analysieren die DNA der amerikanischen Spanierin, um Medikamente zu entwickeln.
  • Mitte 2021 erhöht eine weitere Studie das maximale Menschenalter auf 120 bis 150 Jahre.
  • Ende 2021 kommt eine andere Untersuchung zu dem Ergebnis, dass es kein Maximalalter gibt. 2023 bestätigen andere Forscher diese These.

Frauen können höchstens 115,7 Jahre alt werden, Männer maximal 114,1 Jahre. Zumindest haben das 2017 drei Forscher der Universität Tilburg und der Erasmus-Universität Rotterdam vermeldet: Das Trio ist mithilfe der statistischen Extremwerttheorie auf die Ergebnisse gekommen.

Da passt Maria Branyas natürlich nicht so ganz ins Bild: Sie kommt am 4. März 1907 in San Francisco, Kalifornien, zur Welt – und geht damit stramm auf die 117 zu. Die Tochter spanischer Einwanderer ist seit dem 17. Januar 2023 der älteste bekannte noch lebende Mensch der Welt, nachdem die französische Nonne Lucile Randon gestorben ist.

Branyas lebt in Olot in Katalonien in einem Altenheim, seit sie 93 Jahre alt ist. Bis sie 108 war, hat sie noch Klavier gespielt. 2020 überstand sie eine Corona-Erkrankung. Ein Team um den Arzt Manel Esteller versucht nun herauszufinden, was ihr Geheimnis ist: Sie nehmen DNA-Proben in Urin, Speichel und Blut, um Medikamente gegen altersbedingte Krankheiten zu entwickeln.

«Sie ist weder an Demenz noch an Krebs oder Arteriosklerose erkrankt», erklärt Esteller dem spanischen Sender «Telecinco». «Vielleicht ist ihr Genom also sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten.» Der Spezialist ordnet ihr biologisches Alter bei 103 oder 104 Jahren ein: In ihrer Familie gibt es mehrere über 90-Jährige.

«Ich habe mich nie an eine Diät gehalten»

Branyas selbst gibt im Guinness Buch der Rekorde Tipps, wie man lange lebt: Ordnung, Ruhe, Naturjoghurt, gute Verbindung zu Familie und Freunden, Kontakt zur Natur, emotionale Stabilität, viel Positivität und Abstand von giftigen Menschen – das ist ihr Erfolgsrezept für ein langes Leben: «Ich habe immer wenig, aber alles gegessen, und ich habe mich nie an eine Diät gehalten», schreibt sie weiter auf X.

Doch wie lange kann das nun maximal gehen? Forscher erhöhen laut «Scientific American» Mitte 2021 das Maximalalter auf 120 bis 150 Jahre: Der älteste bekannte Mensch war die Französin Jeanne Calment, die 1997 im Alter von 122 Jahren gestorben ist. «Wir haben einen jähen Wechsel etwa im Alter zwischen 35 und 40 gesehen, der ziemlich überraschend war», sagt dazu Timothy Pyrkov, der an der Studie beteiligt war.

Jeanne Calment wird am 20. Februar am Vorabend ihres 122. Geburtstags in Arles fotografiert. Sie stirbt am 4. August 1997.
Jeanne Calment wird am 20. Februar am Vorabend ihres 122. Geburtstags in Arles fotografiert. Sie stirbt am 4. August 1997.
Bild: KEYSTONE

Das sei ein Alter, in dem viele Profi-Sportlerinnen und -Sportler ihre Karriere beenden – ein «Anzeichen dafür, dass etwas in der Physiologie sich [in diesem Zeitraum] wirklich verändert». Ende Dezember 2021 folgt die nächste Studie im Fachblatt «Onkoscience», die unsere potenzielle Lebenserwartung noch einmal nach hinten verlegt.

Leben ohne Limit?

«Führende Bevölkerungswissenschaftler behaupten, dass die menschliche Lebensspanne eine natürliche Grenze bei 122 Jahren hat», schreiben die Forscher. Bei Tieren gebe es aber keine fixen Grenzen: Sie könnten ihr Alter durch Massnahmen Diät, durch Immunsuppression (Sirolimus) und genetische Manipulation verändern.

Das sei auch bei Menschen möglich, weswegen man nicht von einem fixen Lebensende sprechen könne. Zuletzt titelt das Magazin «Fortune» im März 2023: «Es gibt vielleicht kein Limit für das menschliche Leben – und wenn es eines gibt, ‹erreichen wir es nicht›, sagen Experten.»

Das zeige eine Studie der University of Georgia und der University of Southern Florida, die die Sterblichkeitsdaten aus 19 Industrieländern analysiert hat – darunter auch die Schweiz. Demnach liegt das Altern nicht speziellen Genen, die den Körper altern und sterben lassen. «Das Altern ist einfach der exponentielle Anstieg der Chance für Tod oder Krankheit im Verlauf der Zeit», wird dazu Richard Fargher von der University of Brighton zitiert.

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