Bevölkerungsschutz 139 Notfalltreffpunkte für Solothurner Bevölkerung eingerichtet

SDA

31.10.2019 - 14:59

Für den Katastrophenfall hat der Kanton Solothurn 139 Notfalltreffpunkte als Anlaufstelle für die Bevölkerung eingerichtet. Dabei übernimmt der Kanton Solothurn gemeinsam mit dem Aargau eine Pionierrolle. Der Aargau braucht jedoch mehr Zeit, bis das Konzept umgesetzt ist.

Diese «Leuchttürme» sollen der Solothurner Bevölkerung dienen, wenn gar nichts mehr geht, wie die Staatskanzlei am Donnertag mitteilte. Erste Anlaufstelle sind die Notfalltreffpunkte, wenn die elektronische Kommunikationsinfrastruktur wie Mobilnetz, Internet, Radio- und TV-Sender ausfallen oder wenn es zu grossen Versorgungsengpässen kommt.

Die Notfalltreffpunkte decken alle möglichen Szenarien ab. Auch im Falle eines Erdbebens oder einer allfälligen grossräumigen Evakuation würden sie für die Bevölkerung gemäss Kanton als Anlaufstelle dienen.

Jede einzelne Gemeinde könne bei Bedarf ihre Notfalltreffpunkte selbstständig in Betrieb nehmen. Vorgesehen sei beispielsweise die Abgabe von Wasser bei Trinkwassermangel und -verschmutzung.

Einheitliches Logo

Sämtliche 139 Notfalltreffpunkte befinden sich mit wenigen Ausnahmen in öffentlichen Gebäuden wie Gemeindeverwaltungen, Schulhäusern, Turn- oder Mehrzweckhallen. Die Notfalltreffpunkte sind in den Gemeinden permanent mit einem einheitlichen Logo gekennzeichnet.

In den vergangenen drei Jahren erarbeiteten die Kantone Solothurn und Aargau das Konzept für die Notfalltreffpunkte gemeinsam. Sie nahmen für die Schweiz eine Pionierarbeit ein. Unterstützt wurden sie vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS).

Das BABS beteiligte sich mit 60'000 Franken am Projekt. Die weiteren 140'000 Franken teilten sich die Kantone Solothurn und Aargau je hälftig. Der Kanton Solothurn kaufte für 264'000 Franken Material für die Notfalltreffpunkte ein.

Bereits während den Projektarbeiten erkannten gemäss Staatskanzlei andere Kantone die Einfachheit des Konzeptes. Als erster Kanton übernahm Nidwalden das Konzept und verfügt über betriebsbereite Notfalltreffpunkte.

Aargauer Treffpunkte erst 2020

Im Kanton Aargau sollen die Notfalltreffpunkte im Juni 2020 in Betrieb genommen werden, wie das Departement Volkswirtschaft und Inneres (DVI) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Die konzeptionellen Arbeiten seien im Frühling abgeschlossen worden.

Derzeit seien die Regionalen Führungsorgane (RFO) in den 20 Bevölkerungsschutzregionen daran, das Konzept umzusetzen. Da es sich um Milizorgane handle, gehe es darum, den RFO ausreichend Zeit für die Umsetzungsplanung und Schulung aller beteiligten Partner zu geben.

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