Besetzung 19 Personen bei Räumung in Zollikofen angehalten

SDA

10.10.2019 - 14:30

Graffiti an der Fassade eines ehemaligen Betagtenheims in Zollikofen zeugten am Donnerstag noch von der mehrtägigen Besetzung des Hauses.
Graffiti an der Fassade eines ehemaligen Betagtenheims in Zollikofen zeugten am Donnerstag noch von der mehrtägigen Besetzung des Hauses.
Source: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Berner Kantonspolizei hat am Donnerstagmorgen das besetzte ehemalige Betagtenheim in Zollikofen geräumt. 19 Personen wurden angehalten. Die Räumung erfolgte ohne Zwischenfälle.

Die Polizei betrat am frühen Morgen das Gebäude ohne Hindernisse, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Im zweiten Obergeschoss trafen die Polizisten auf eine grössere Personengruppe. Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren wurden in der Folge gruppenweise und ohne Gegenwehr angehalten und für weitere Abklärungen in Räumlichkeiten der Polizei gebracht, wie diese mitteilte.

Sämtliche angehaltenen Personen wurden nach erfolgten Abklärungen wieder entlassen. Sie müssen gemäss Mitteilung der Berner Kantonspolizei mit einer Anzeige rechnen.

Die Wahlackerstrasse musste während des Polizeieinsatzes aus Sicherheitsgründen mehrere Stunden für den privaten und öffentlichen Verkehr gesperrt werden.

Grosses Aufgebot

Im Gebiet der besetzten Liegenschaft waren in den frühen Morgenstunden zahlreiche Kastenwagen der Polizei aufgefahren, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA feststellte.

Einige Zaungäste und Medienleute beobachten das Geschehen. Im Verlauf des Morgens war von aussen zu sehen, wie Polizisten Transparente an der Fassade des besetzten Hauses abräumten.

Mehrgenerationenhaus geplant

Ein Besetzerkollektiv hatte am vergangenen Donnerstag das ehemalige Betagtenheim an der Wahlackerstrasse in Beschlag genommen. Der markante, mehrteilige Betonbau gehört momentan noch der Gemeinde. Die Gebäudeversicherung soll die Liegenschaft aber übernehmen, um das weitläufige Haus mit seinen vielen kleinen Appartements in eine Mehrgenerationensiedlung umzugestalten. Eine rechtskräftige Überbauungsordnung liegt noch nicht vor.

Damit die Liegenschaft nicht wieder besetzt werden kann, begannen bereits am Donnerstagmittag erste Sicherungsarbeiten. Auf einem Lieferwagen stapelten sich die Sperrholzplatten, mit denen wohl Fenster und Zugänge versperrt werden sollen.

Nach Angaben von Gemeindepräsident Daniel Bichsel wird die Liegenschaft für eine bestimmte Zeit auch von einem Sicherheitsdienst rund um die Uhr bewacht.

Bichsel zeigte sich gegenüber Medienschaffenden am Donnerstagmittag erleichtert, dass die Besetzung gewaltfrei beendet worden war.

Zurück zur Startseite