Im Kanton Bern haben letztes Jahr 674 reuige Steuersünder von der straflosen Selbstanzeige Gebrauch gemacht. Das sind deutlich weniger als in den Vorjahren. Aus den inzwischen veranlagten Fällen resultierten für 2020 Steuereinnahmen von 23,5 Millionen Franken.
Im Vorjahr waren 1000 straflose Selbstanzeigen eingegangen, 2018 waren es 3460 gewesen, im Rekordjahr 2017 hatten sich gar 4550 Steuersünder selber angezeigt.
Aufwändiger gestaltete sich die Prüfung der eingegangen Meldungen aus dem automatischen Informationsaustausch mit dem Ausland (AIA), wie Steuerverwalter Claudio Fischer am Donnerstag vor den Medien erklärte.
Zehntausende von Bankmeldungen müssten gesichtet und aufbereitet werden. Dabei müssten die Steuerbehörden oft noch selber nachforschen. Kaum eine Meldung sei so präzise, «dass wir schon eine Veranlagung schicken können.»
175 Nachsteuerverfahren wegen AIA
Aufgrund der AIA-Meldungen wurden bislang 175 Nachsteuer- und Steuerhinterziehungsverfahren eingeleitet. 32 davon sind rechtskräftig abgeschlossen. Daraus ergeben sich Nachsteuer-Beiträge von rund 1,6 Millionen Franken sowie Bussen von gegen 800'000 Franken. Diese Einnahmen deckten den damit verbundenen Aufwand nicht, erklärte Fischer.
Ende 2018 hatte die Steuerverwaltung erstmals ausländische Kontodaten aus dem Jahre 2017 erhalten. Sie betrafen rund 135'000 Konten von Steuerpflichtigen mit Wohnsitz im Kanton Bern. Im Herbst 2019 folgten die Meldungen zu weiteren rund 150'000 Konten aus dem Vorjahr.
Zurück zur Startseite