Wahlen 2019 – BE Achtungserfolg für ehemaligen «Kulturminister der Schweiz»

Bei den Nationalratswahlen hat der ehemalige «Kulturminister der Schweiz», Heinrich Gartentor, in seiner Heimatgemeinde immerhin einen Achtungserfolg erzielt. Seine Partei, die BDP, kam auf über hundert Stimmen und lag damit hinter der alles dominierenden SVP auf dem zweiten Rang.

Gartentor, der eigentlich Martin Lüthi heisst, lebt seit einigen Jahren im hintersten Zulgtal, in der Gemeinde Horrenbach-Buchen. Dort ist der Künstler und Autor bekannt wie ein bunter Hund. Doch die Machtverhältnisse im Dorf sind klar abgesteckt: Die Volkspartei kam am Sonntag auf über 2000 Stimmen. Die BDP als zweitstärkste Kraft auf 109 Stimmen.

Dass das Dorf sehr bürgerlich tickt, hat ihn nach eigenem Bekunden nie gestört. «Ausreisser haben ja immer auch etwas Gutes: Sie drücken eine klare Position aus und regen zum Nachdenken an. Für eine Demokratie ist das sicher nicht schädlich» sagte Gartentor der «Berner Zeitung» vor zwei Jahren im Interview.

Mittlerweile warte er nach jeder Abstimmung gespannt auf das Resultat aus Horrenbach-Buchen und frage sich, «wie krass es diesmal ausgefallen ist». Gleichzeitig freue er sich darüber, das Resultat mit seiner abweichenden Meinung merkbar beeinflusst zu haben.

Neben seinen Büchern finden auch Gartentors Kunstaktionen jeweils grösseren Widerhall. Etwa als er sich 2005 über das Internet zum ersten «Kulturminister der Schweiz» wählen liess. Die Aktion war von einem grossen schweizerischen Kulturprojekt mit dem Ziel initiiert worden, Auseinandersetzungen über die Kultur in der Schweiz anzuregen.