Die Stadt Bern soll mehr Sackgassen schaffen und so den Autoverkehr weiter zurückdrängen. Das fordern zwei Stadträtinnen der Alternativen Linken. Der Gemeinderat ist bereit, ihre Motion als Richtlinie entgegenzunehmen.
Tabea Rai und Angela Falk wollen die Nutzung von Autos möglichst einschränken – «mit dem Ziel einer autofreien Stadt Bern», wie sie in ihrem Vorstoss schreiben. Als erster Schritt in diese Richtung sollen nur noch definierte Strassen durchgehend befahrbar sein. Alle anderen sollen zu Sackgassen werden.
Versenkbare Poller sollen dafür sorgen, dass zum Beispiel Rettungsdienste trotzdem durchkommen. Der Gemeinderat soll versuchsweise ein ganzes Quartier so planen und den Test anschliessend auswerten.
Der Gemeinderat hat Sympathien für das Anliegen, wie er in seiner am Montag publizierten Antwort deutlich macht. Er verfolge seit Jahren das Ziel, den Autoverkehr in einigen Strassen zu bündeln und die übrigen Quartierstrassen in Begegnungszonen mit Tempo 20 umzuwandeln.
Der Prozess sei im Gang, die Erfahrungen würden laufend ausgewertet. Wo neue Sackgassen sinnvoll erschienen, würden sie Bestandteil der quartierspezifischen Planungen. Ob sie mit Pollern oder anderen Sperren ausgestattet würden, stehe noch nicht fest.
Kurz und gut: Der Gemeinderat verfolgt dasselbe Ziel auf leicht andere Weise. Weil Verkehrsangelegenheiten der vorliegenden Art grundsätzlich in seine Kompetenz fallen, empfiehlt er dem Stadtrat, die Motion als Richtlinie erheblich zu erklären.
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