Paukenschlag beim Gemeindeverband Anzeiger Region Bern: Präsident Beat Messerli hat an der Delegiertenversammlung vom Dienstag seinen sofortigen Rücktritt bekanntgegeben.
Er begründe den Schritt mit der anstehenden strategischen Neuausrichtung des Anzeigers, teilte der Gemeindeverband am Mittwoch mit. Der Print-Ausgabe droht bekanntlich das Aus, denn der Kanton will den Gemeinden erlauben, amtliche Publikationen nur noch elektronisch zu publizieren. Das letzte Wort hat der Grosse Rat.
Bei den anstehenden Strategiearbeiten gebe es viel zu klären, schreibt der Verband im Communiqué vom Mittwoch. So stelle sich die Frage, ob ein Gemeindeverband noch die richtige Organisationsform für ein Unternehmen dieser Art sei. Auch gelte es die künftige Ausrichtung der Geschäftstätigkeit zu prüfen.
Beat Messerli habe sich entschieden, die Leitung dieses Prozesses in neue Hände zu legen. Er führte den Gemeindeverband während insgesamt 15 Jahren.
Zum Anzeiger Region Bern gehören 17 Gemeinden. Dabei verfügt die Stadt Bern über die Hälfte des Stimmgewichts. Der Vorstand werde sich umgehend mit der Nachfolgeregelung fürs Präsidium befassen, teilte der Verband mit.
Der Stadtberner Finanzdirektor Michael Aebersold hatte kürzlich deutlich gemacht, dass die Stadt ohne gedruckten Anzeiger leben kann. Sobald der rein digitale Weg zulässig sei, werde man aus der Printausgabe aussteigen, sagte Aebersold Mitte Mai der «Berner Zeitung».
Rechnung zurückgewiesen
Die Delegierten wiesen an der Versammlung vom Dienstag zudem die Rechnung 2019 zurück und verweigerten dem Vorstand die Decharge-Erteilung. Zuvor hatte die Revisionsstelle die Rechnung ohne Vorbehalt genehmigt.
Die Delegierten wollen, dass eine noch zu bestimmende Kommission die Rechnung prüft. Schliesslich handle es sich um eine komplexe Unternehmensführung mit verschiedenen Dienstleistungen in den Bereichen Kommunikation, Vermarktung und Informatik, die auch für Dritte erbracht würden.
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