Bern Bauarbeiten am Dorf für Ukraineflüchtlinge in Bern kommen voran

hn, sda

14.4.2022 - 10:48

Auf dem Berner Viererfeld wird derzeit ein Containerdorf für Schutzsuchende aus der Ukraine aufgebaut.
Auf dem Berner Viererfeld wird derzeit ein Containerdorf für Schutzsuchende aus der Ukraine aufgebaut.
Keystone

Die Bauarbeiten auf dem Berner Viererfeld für ein Containerdorf für Ukraineflüchtlinge sind auf Kurs. Auch ein nachträgliches Baugesuch wurde unterdessen eingereicht.

Keystone-SDA, hn, sda

Anfang April hatte die Stadt Bern dem Kanton Hand geboten, um unbürokratisch und rasch ein Containerdorf für bis zu tausend Schutzsuchende aus der Ukraine zu errichten.

Dazu stellte die Stadt das Viererfeld zur Verfügung, eine Fläche, die derzeit noch mehrheitlich landwirtschaftlich genutzt wird und in einigen Jahren mit einem neuen Stadtquartier überbaut werden soll.

Die neue Unterkunft ist nach Angaben der Behörden nötig, weil das bestehende Erstaufnahmezentrum auf dem Berner Expoareal voll ist. Schutzsuchende aus der Ukraine, die oft direkt aus einem Bunker kämen, sollten in Bern nicht wieder in unterirdischen Räumen hausen müssen, sagte der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried Anfang April vor den Medien.

Beschwerde eingereicht

Von Graffenried machte auch klar, dass das eher unbernisch rasche Vorgehen eine Herausforderung sei. Die üblichen Bewilligungen könnten daher erst nachträglich eingeholt werden.

Dieses Vorgehen rief nun die Grün-alternative Partei mit Stadträtin Simone Machado auf den Plan, wie «Berner Zeitung» und «Bund» am Donnerstag berichteten. Die Partei reichte Beschwerde ein.

Dass für einen guten Zweck gebaut werde, ändere nichts daran, dass sich alle an die Vorgaben zu halten hätten. «Man kann nicht den Rechtsstaat durch Solidarität ersetzen», wird Machado in dem Artikel zitiert. Sie sei unbedingt dafür, dass Flüchtlinge angemessen untergebracht würden, doch dafür gebe es in Bern zum Beispiel viele leere Hotelzimmer.

Die grünalternative Stadträtin hat im vergangenen Jahr als Gegnerin der Coronamassnahmen über Bern hinaus eine gewisse Bekanntheit erlangt. Jüngst kritisierte sie die einseitige Berichterstattung der Medien über den Ukrainekrieg und äusserte Verständnis für Putins Forderungen.

Einzug in der zweiten Maihälfte

Sobald die nötigen Erdarbeiten abgeschlossen sind, wird voraussichtlich Ende April/Anfang Mai mit dem Aufbau der mobilen Wohneinheiten auf dem Viererfeld begonnen. Die Anlage wird nach Angaben der bernischen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion in mehreren Schritten in Betrieb genommen.

Die ersten 200 Personen sollen im Verlauf der zweiten Maihälfte ins Containerdorf einziehen.