Banken BEKB-Chef will Potenzial mit vermögenden Kunden besser nutzen

SDA

9.8.2023 - 14:57

Das Logo der Berner Kantonalbank an einem Gebäude in Köniz. (Archivbild)
Das Logo der Berner Kantonalbank an einem Gebäude in Köniz. (Archivbild)
Keystone

Armin Brun, Chef der Berner Kantonalbank (BEKB), sieht in der Vermögensverwaltung weiteres Wachstumspotenzial für die Bank. Zudem sollen die Prozesse künftig effizienter gestaltet werden.

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«Ich bin zufrieden mit dem Erreichten», sagte Brun am Mittwoch nach Vorlage der Halbjahreszahlen 2023 im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Die Bank wachse auch in diesem Jahr breit abgestützt und gewinne vor allem Retail- und Affluent-Kunden dazu. Letztere sind dem Segment des gehobenen Mittelstands zuzuschreiben mit Vermögen bis zu einer Million Franken.

Noch nicht nach Wunsch läuft das Geschäft mit vermögenden Privatkunden, wie Brun weiter festhielt. «In dieser Kundengruppe sind wir noch nicht so anerkannt, wie wir das gerne hätten.» Vielmehr werde die BEKB als Retail- und Universalbank am Markt wahrgenommen. Und es hätten auch kaum Kunden von der durch die UBS notfallmässig übernommenen CS zur BEKB gewechselt.

Entsprechend kann die BEKB das Potenzial, das im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft schlummert, noch nicht ausschöpfen. Im ersten Halbjahr fiel dort der Erfolg um 7 Prozent auf 52,5 Millionen Franken zurück. Dabei drückten aber auch Rezessionssorgen und die Unsicherheiten an den Finanzmärkten auf das Anlagegeschäft.

BEKB verspricht höhere Zinsen

Zum Zinsgeschäft sagte Brun, es gebe mit Blick auf die höheren Zinsen Signale einer Abkühlung am Immobilienmarkt. «Hatten in den letzten Jahren an die zehn Parteien beim Verkauf einer Immobilie mitgeboten, zählen wir heute vielleicht noch zwei oder drei mitbietende Parteien.» Insgesamt präsentiere sich der Markt in den Stammgebieten der BEKB aber nach wie vor robust.

Auf der Gegenseite sei die BEKB bestrebt, als fairer Player aufzutreten und den Kunden nach Zinsschritten der SNB höhere Zinsen auf deren Konti anzubieten. «Wir haben mit als erste Bank nach der ersten Zinserhöhung der SNB unsere Zinsen angehoben und werden dies auch bei einem allfälligen nächsten Schritt im September tun», versprach Brun.

Effizienz steigern

Während die BEKB im Kerngeschäft wächst, will sie die Effizienz in den Prozessen verbessern. «Dazu investieren wir auch in den nächsten Jahren Geld in die IT», sagte Brun. Die BEKB will unter anderem mit der IT-Tochter Aity effizienter werden und die Cost-Income-Ratio unter der Schwelle von 50 Prozent halten.

Im laufenden Jahr ist die BEKB auf Kurs, mit dem Gewinn den Rekord des Vorjahres zu knacken. Im ersten Halbjahr legte der Geschäftserfolg, der als Mass der operativen Leistung einer Bank gilt, um 43 Prozent auf 115,7 Millionen Franken zu und der Gewinn stieg um 15 Prozent auf 75,6 Millionen. «Ich bin zuversichtlich, dass wir im Gesamtjahr den Gewinn steigern werden», sagte Brun.