Seit 1919 bilden Bern und Bümpliz eine Gemeinde. Diese Vereinigung vor hundert Jahren feiern Bern und Bümpliz am 31. August mit einem eintägigen Fest.
Auf dem Programm stehen unter anderem eine Filmpremiere, ein offizieller Festakt, Führungen, ein Podiumsgespräch und ein Volksfest, wie Berns Präsidialdirektion am Mittwoch mitteilte. Im Film geht es um den wohl bekanntesten Bümplizer, den Schriftsteller Carl Albert Loosli, und die Geschichte des früheren Bauerndorfs.
Der offizielle Festakt findet beim Dorfbrunnen statt. Diesen Brunnen schenkte 1919 die Stadt Bern den Bümplizerinnen und Bümplizern. Am 31. August wird dort eine Widmungstafel enthüllt.
Am Podiumsgespräch mit dem Titel «100 Jahre zurück, 100 Jahre vorwärts» werden die Identität von Bümpliz, dessen Entwicklung und die Zukunftsaussichten beleuchtet. Teilnehmen wird Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried.
Das Volksfest trägt den Titel «Sternennacht», weil es im «Sternen» Bümpliz stattfindet. Auf dem Programm stehen Tanzakrobatik, ein Konzert und eine Disco. Damit niemand Hunger hat, wird ein Grill aufgestellt. Auch ein Kinderprogramm, einen Markt und eine Buchvernissage wird es am 31. August geben.
Organisiert wird die eintägige Feier von der Stadt Bern, dem Ortsarchiv Bümpliz, der Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem, der Stiftung B und dem Westkreis 6. Mit acht Programmpunkten stellen sie die Vereinigung von Bern und Bümpliz ins Zentrum des Geschehens.
«Eingemeindet» aus der Not heraus
Die Vereinigung von Bümpliz mit der Stadt Bern geschah aus der Not heraus. Das ist in einem Magazin nachzulesen, dass die Stadt Bern zum 100-Jahr-Jubiläum auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Steigende Kosten für Schulen sowie für die Wasser- und Gasversorgung der Bevölkerung hatten die Gemeinde Bümpliz in Finanznöte gebracht.
Ursache dafür war ein starkes Bevölkerungswachstums aufgrund der Industrialisierung in der Stadt Bern. Die in Bern arbeitenden Neuzuzüger suchten in Bümpliz günstigen Wohnraum. Dort verdoppelte sich die Bevölkerungszahl zwischen 1888 und 1910. Fatal war, dass auswärts Arbeitende ihr Einkommen nicht am Wohn-, sondern am Arbeitsort versteuern mussten.
Im Herbst 1918 sprachen sich zuerst Berns Stimmberechtigte und dann auch jene von Bümpliz für die «Eingemeindung» aus. Der Bümplizer Gemeindepräsident Fritz Messerli sagte in der letzten Sitzung des Bümplizer Gemeinderats: «Wir wollen uns auch mit der festen Hoffnung an die Gemeinde Bern anschliessen, dass dieselbe uns nicht als verschupftes Stiefkind, sondern als gleichberechtigtes Glied in ihren Haushalt aufnehmen werde.»
http://www.bern.ch/100jahrebernbuempliz
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