Sport und Politik Bern und Thun wollen für Frauenfussball-EM Millionen bereitstellen

sr, sda

22.9.2022 - 10:01

Szene aus dem Halbfinalspiel Deutschland-Frankreich vom 27. Juli dieses Jahres in Grossbritannien.
Szene aus dem Halbfinalspiel Deutschland-Frankreich vom 27. Juli dieses Jahres in Grossbritannien.
Keystone

Die Stadtregierungen von Bern und Thun sind bereit, für die Kandidatur der Schweiz für die Frauenfussball-Europameisterschaften von 2025 9,6 Millionen Franken bereitzustellen. In Bern hat der Gemeinderat einen Verpflichtungskredit von rund sechs Millionen an den Stadtrat verabschiedet.

Keystone-SDA, sr, sda

Er schreibt in einer Mitteilung vom Donnerstag, laut aktueller Planung fänden in vier Wochen in acht Schweizer Städten insgesamt 31 Spiele statt. Immer zwei respektive drei Austragungsorte seien als Partnerstädte vorgesehen. Es handle sich um Zürich/St. Gallen, Basel/Luzern, Genf/Lausanne und Sion sowie Bern/Thun.

Das sei «eine hervorragende Ausgangslage». Die Stadt Bern eigne sich als Austragungsort bestens und könnte mit dem Wankdorfstadion und seinen über 31'000 Plätzen auch für das Finalspiel in Frage kommen. Wirtschaftlich hätte ein solcher Anlass einen grossen Nutzen. Bern habe grosse Erfahrung mit Grossanlässen. Beim beantragten Kredit handelt es sich um Bruttomaximalkosten.

In Thun erarbeitet die Verwaltung derzeit laut einer Mitteilung vom Donnerstag den Kreditantrag an den Stadtrat. Die Stadt rechnet mit Bruttokosten von 3,6 Millionen Franken. Auch die Thuner Stadtregierung rechnet laut der Mitteilung mit positiven Effekten beispielsweise im Tourismus.

Vergabeentscheid im Januar 2023

Das Schweizer Bewerbungsdossier hat laut den Angaben der Stadt Bern im Frühling die erste Hürde des Europäischen Fussballverbands UEFA genommen. Seither wird es vorangetrieben. Die Chancen für eine Schweizer Kandidatur stünden gut, schreibt die Berner Stadtregierung.

Bis Anfang Oktober braucht der Schweizerische Fussballverband (SFV) nach Berner Angaben die Zusicherung, dass entsprechende Kredite den zuständigen Organen vorgelegt worden sind. Erst dann kann der SFV die definitive Kandidatur bei der Uefa einreichen, was er bis am 12. Oktober 2022 erledigt haben muss.

Der Vergabeentscheid der Uefa für den Anlass wird voraussichtlich im Januar 2023 erfolgen. Bereits Anfang Jahr hatte der Berner Gemeinderat dem SFV 10'000 Franken für die Erstellung eines Bewerbungsdossiers überwiesen.

Bern und Thun gehen voran

Der SFV teilte am Donnerstag mit, Bern und Thun hätten als erste Schweizer Städte Verpflichtungskredite in Aussicht gestellt. Das sei ein «starkes Zeichen dafür, dass unsere Kandidatur auch von der öffentlichen Hand mitgetragen und unterstützt wird».