Detailhandel Bern will längere Ladenöffnungszeiten an Samstagen prüfen

razw, sda

10.3.2023 - 12:01

Die Geschäfte der Berner Innenstadt sollen während zwei Jahren im Rahmen eines Pilotprojekts an Samstagen bis 18.00 Uhr offen bleiben. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Die Geschäfte der Berner Innenstadt sollen während zwei Jahren im Rahmen eines Pilotprojekts an Samstagen bis 18.00 Uhr offen bleiben. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Keystone

Die Sozialpartner der Stadt Bern haben sich darauf geeinigt, verlängerte Ladenöffnungszeiten am Samstag zu prüfen und über die Einführung eines Gesamtarbeitsvertrags (GAV) zu diskutieren. Ein Pilotprojekt soll ab Herbst Öffnungszeiten bis 18 Uhr an Samstagen testen.

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Die zusätzliche Stunde am Samstag soll durch eine gleichzeitige Reduktion des Abendverkaufs am Donnerstag kompensiert werden, wie der Handels- und Industrieverein des Kantons Bern, Sektion Bern, die Innenstadtvereinigung Berncity, die Gewerkschaft Unia, Einheit Bern/Oberaargau-Emmental und der Kaufmännische Verband (KV) Bern am Freitag in einem gemeinsamen Schreiben mitteilten.

Pilotprojekt soll im Herbst starten

Die verlängerten Öffnungszeiten würden sich auf die Geschäfte in der Innenstadt beschränken. Um ein Pilotprojekt zu starten, müssen die Sozialpartner beim Berner Regierungsrat einen Antrag stellen.

Das Pilotprojekt solle diesen Herbst starten und zwei Jahre dauern, sagte Ruedi Flückiger, Geschäftsleiter von KV Bern, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Der Arbeitnehmervertreter KV Bern habe ein Interesse an einen GAV, dieser soll in der Phase des Pilotprojekts zustande kommen. «Wir fordern verbindliche Mindestlöhne», sagte Flückiger.

Gegenwärtig müssen die Geschäfte in Bern an Samstagen um 17 Uhr schliessen. Dabei komme es häufig vor, dass die Läden zu dieser Zeit Personen abweisen müssten, sagte Sven Gubler, Präsident von Berncity.

«Samstag ist für einen Grossteil der Mitglieder der mit Abstand beste Tag», betonte Gubler und fügte an, dass die längeren Öffnungszeiten wichtig seien, damit die Geschäfte in den Städten auch in Zukunft erhalten blieben.