Abfall Berner Farbsack-Abfalltrennung kommt im November vors Volk

hn, sda

17.5.2021 - 11:20

Die Berner Bevölkerung kann im Herbst über die Einführung eines Farbsack-Abfalltrennsystem entscheiden. (Archivbild)
Die Berner Bevölkerung kann im Herbst über die Einführung eines Farbsack-Abfalltrennsystem entscheiden. (Archivbild)
Keystone

Die Stadtberner Stimmberechtigten entscheiden Ende November über ein neues Abfalltrennsystem mit Farbsäcken. Dieses soll zusätzlich zum bestehenden System eingeführt werden und freiwillig sein.

17.5.2021 - 11:20

Auch dem Gewerbe soll das neue System offenstehen, wie der Gemeinderat am Montag mitteilte. Eingeführt werden soll das Farbsack-System in allen Stadtteilen, ausser in der Innenstadt. Dort hält es die Stadt vornehmlich aus Platz- und Kostengründen nicht für sinnvoll. Die Volksabstimmung ist für den 28. November 2021 vorgesehen.

Containerpflicht

In den kostenpflichtigen Farbsäcken werden Separatabfälle wie Glas, Büchsen, PET-Flaschen und Plastikverpackungen gesammelt. Die vollen Säcke werden in einen Container vor der Liegenschaft geworfen. Papier und Kartons werden lose in den Farbsack-Container geworfen. Der Hauskehricht wird unverändert in blauen Säcken gesammelt, welche künftig aber ebenfalls in einem Container vor dem Haus deponiert werden müssen.

Das bedeutet, dass mit dem neuen Abfallsammelystem auch eine Containerpflicht für alle Siedlungsabfälle eingeführt wird. Die zwei Container stellt die Stadt gratis zur Verfügung. Sie müssen auf privatem Grund aufgestellt werden. Wo dies nicht möglich ist, bietet die Stadt gegen eine Ersatzabgabe eine Lösung auf öffentlichem Grund an.

Zeitlich ungebunden

Die Containerpflicht und das Farbsack-Trennsystem bringen aus Sicht der Stadt unter anderem Vorteile für die Mitarbeitenden der Entsorgungsdienste. Das tägliche Heben von Kehrichtsäcken und Papierbündeln führe zu körperlichen Schäden und immer wieder auch zu Schnitt- und Stichverletzungen, heisst es in der Mitteilung der Stadtbehörden.

Ausserdem seien die Sammelstellen oftmals trotz häufiger Leerung überfüllt. Auch seien die Bürgerinnen und Bürger künftig nicht mehr zeitlich gebunden, wann sie ihren Abfall vors Haus stellen oder zur Sammelstelle bringen müssen.

Pilotprojekt

Das Farbsack-Trennsystem wurde zwischen September 2018 und August 2019 in einem Pilotprojekt getestet. Im Rahmen der Vernehmlassung waren die Meinungen bei den politischen Parteien geteilt, drei Parteien mit befürwortenden Haltungen (SP, GLP, EVP) standen drei mit ablehnenden Haltungen gegenüber (FDP, GB, SVP). Bei den Recyclingorganisationen waren sämtliche sieben Eingaben zustimmend.

Auch die Sozialpartner, Branchenorganisationen und die öffentliche Hand befürworteten in ihren Stellung nahmen die Einführung des Farbsack-Trennsystems mehrheitlich. Bei den Quartierorganisationen, Leisten und Quartiervereinen hielten sich Zustimmung und Ablehnung die Waage.

Abstimmungsvorlage

Die Einführung des neuen Systems erfordert zwei Kredite: einen Investitionskredit für die flächendeckende Einführung von Containern und für Softwareanpassungen in der Höhe von 7,68 Millionen Franken sowie einen Verpflichtungskredit für die einmaligen Einführungskosten von 3,04 Millionen Franken.

Die Einführung des Farbsack-Trennsystems und der allgemeinen Containerpflicht erfordern zudem Anpassungen im städtischen Abfallreglement.

hn, sda