Die Berner Kantonspolizei wirft fünfzehn Albanern vor, in einen Fall von nationalem und internationalem Drogenhandel verwickelt zu sein. Einen sechzehnten Mann, einen Italiener, verdächtigt sie der gewerbsmässigen Geldwäscherei.
Der Berner Kantonspolizei war Anfang 2018 aufgefallen, dass im Zusammenhang mit Beschlagnahmungen von Drogen immer wieder Mietautos aus dem Betrieb eines 54-jährigen Mannes festgestellt wurden. Das teilten die Polizei und die kantonale Staatsanwaltschaft für besondere Angaben am Donnerstag mit.
Bei diesem Mann handelt es sich um den Italiener, der im Kanton Bern wohnhaft ist, dessen Garage sich aber ausserhalb des Kantons Bern befindet. Ermittlungen zeigten, dass in dieser Garage kaum Reparaturarbeiten getätigt wurden. Der Mann handelte aber regelmässig mit Autos und vermietete solche.
Die in der Folge unter der Leitung der Staatsanwaltschaft eingeleiteten Ermittlungen erhärteten den Verdacht auf Aktivitäten dieses Mannes im schweizweiten und internationalen Drogenhandel.
Im zweiten Halbjahr 2018 nahm die Polizei bei zwei Aktionen drei Drogenkuriere albanischer Nationalität aus dem Umfeld des 54-Jährigen fest. Die Polizei stellte dabei mehr als ein Kilogramm Heroingemisch und rund 12 kg Streckmittel sowie mehrere tausend Franken Bargeld sicher.
Über die italienischen Behörden brachte die Berner Justiz zudem in Erfahrung, dass der 54-jährige Beschuldigte mehrere zehntausend Franken aus der Schweiz ausgeführt und in Italien an Dritte übergeben haben dürfte.
Die Berner Kantonspolizei verstärkte anschliessend ihre Überwachung. Dabei zeigte sich gemäss ihren Angaben, dass sich der Italiener täglich mit Drogendealern aus der ganzen Schweiz traf, Geld einsammelte und dieses nach Italien ausführte.
Bei weiteren Aktionen im Umfeld des Mannes beschlagnahmten Polizei und Staatsanwaltschaft insgesamt rund 2,5 kg Heroingemisch, zirka 50 Gramm Kokain und 4 kg Streckmittel sowie über 100'000 Franken Bargeld. In dieser Ermittlungsphase wurden insgesamt zwölf Personen albanischer Nationalität wegen Drogendelikten angehalten und bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
Am 1. April 2019 nahm die Polizei den 54-jährigen Italiener an dessen Wohnort fest. Parallel dazu wurden Hausdurchsuchungen in seiner Garage und in zwei vom Beschuldigten regelmässig aufgesuchten Wohnungen in Turin durchgeführt. Dabei wurden Bargeld und Geschäftsunterlagen sichergestellt.
Gestützt auf die nunmehr abgeschlossenen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass der 54-Jährige gewerbsmässig agierte. Er befindet sich in Untersuchungshaft und wird sich wegen qualifizierter Geldwäscherei vor der Justiz verantworten müssen.
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