Die Berner Regierung hat das Konzept zur Umsetzung der Integrationsagenda Schweiz genehmigt, auf die sich Bund und Kantone vor einem Jahr einigten. Oberstes Ziel der Integrationsagenda ist, dass sich Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene rascher in den Arbeitsmarkt integrieren.
Mit fünf sogenannten «Wirkungszielen» wollen Bund und Kantone dieses übergeordnete Ziel erreichen. So sollen etwa alle Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene drei Jahre nach ihrer Einreise mindestens über sprachliche Basiskenntnisse zur Bewältigung des Alltags verfügen.
Gemäss dem nun genehmigten Konzept setzt die Berner Regierung deshalb den Fokus auf den Erwerb anerkannter Sprachzertifikate, wie sie am Donnerstag mitteilte. Die fünf regionalen Partner, welche künftig für den Kanton Bern Asylsuchende betreuen, werden zudem in Zukunft vermehrt auf integrative Didaktik und den Einsatz von digitalen Medien setzen.
Ein weiteres Wirkungsziel ist, dass 80 Prozent der Kinder aus dem Asylbereich, die im Alter von null bis vier Jahren in die Schweiz kommen, sich beim Start der obligatorischen Schulzeit in der hiesigen Sprache verständigen können. Hierfür setzt der Kanton Bern auf die Kindertagesstätten (Kitas).
«Durch die Mitfinanzierung der Kosten fördert der Kanton die direkte Integration in den KITAs und ein gemeinsames Lernen mit gleichaltrigen Kindern», schreibt der Regierungsrat. Das Konzept zur Umsetzung der Integrationsagenda legt der Kanton Bern nun dem Staatssekretariat für Migration vor.
Für die Berner Regierung stellt auch die Neustrukturierung des Asyl- und Flüchtlingsbereichs im Kanton Bern, welche derzeit vom Grossen Rat beraten wird, die Weichen für eine gute Verankerung der Integrationsagenda Schweiz auf kantonaler Ebene.
Mehr Geld für Kantone
Der Bundesrat genehmigte die Umsetzung der Integrationsagenda Mitte April dieses Jahres und setzte sie per 1. Mai in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt zahlt der Bund den Kantonen mehr für die Integration von Personen mit Bleiberecht: Die Integrationspauschale an die Kantone wird von 6000 auf 18'000 Franken erhöht.
Die Kantone hatten seit geraumer Zeit mehr Geld gefordert. Die Konferenz der Kantonsregierungen genehmigte die Agenda bereits im März 2018.
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