Thunersee Berner Regierung gegen Fährverbindung zwischen Gunten und Spiez

zc, sda

16.1.2023 - 12:05

Ein Schiff auf dem Thunersee. Der Regierungsrat will keine Fährverbindung zwischen Gunten und Spiez prüfen. (Archiv)
Ein Schiff auf dem Thunersee. Der Regierungsrat will keine Fährverbindung zwischen Gunten und Spiez prüfen. (Archiv)
Keystone

Der Berner Regierungsrat lehnt es ab, eine Fährverbindung zwischen den beiden Thunersee-Ufern zu prüfen. Er zweifelt am Kosten-Nutzen-Verhältnis und glaubt nicht, dass sich die Verkehrsprobleme am rechten Seeufer auf diese Weise lösen liessen.

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Das geht aus der am Montag publizierten Antwort der Regierung auf ein Postulat hervor. Die Grossräte Hanspeter Steiner (Boll/EVP) und Alfons Bichsel (Merligen/Mitte) bringen in ihrem Vorstoss eine direkte halbstündliche Fahrverbindung zwischen Gunten und Spiez ins Spiel – mit Busanschluss an die Schnellzüge in Spiez.

So könnte ein Teil des Verkehrs am überlasteten rechten Seeufer umgeleitet werden, heisst es im Vorstoss. Ein Fährschiff bräuchte es, weil die bestehende Schifffahrt hauptsächlich touristisch ausgelegt sei und den Bedürfnissen der Berufspendler nicht entspreche.

Der Regierungsrat winkt ab. Die Verkehrssituation am rechten Seeufer sei zwar unbefriedigend, doch seien anderweitige Massnahmen ergriffen worden und zeigten auch schon Wirkung. Eine Fährverbindung erachtet die Regierung als wenig zielführend.

Zwischen Gunten und Thun wäre so mit einer Reisezeit von mindestens 30 Minuten zu rechnen, zumal man ja in Spiez noch von der Fähre auf einen Bus zum Bahnhof umsteigen müsste. Mit dem Bus brauche man demgegenüber bloss 22 Minuten von Gunten nach Thun – oder 29 Minuten ab Merligen. Die Vorstösser hatten geschrieben, statt Gunten käme auch eine Fährverbindung Merligen-Spiez in Frage.

Die Einführung einer neuen Schiffsverbindung wäre zudem mit erheblichen Kosten verbunden, schreibt der Regierungsrat weiter. Angesichts der angespannten Finanzlage des Kantons lasse sich eine solche Investition aufgrund des mangelhaften Kosten-Nutzen-Verhältnisses nicht rechtfertigen.