LandwirtschaftBerner Regierung gegen Untertunnelung der Grauholz-Autobahn
zc, sda
20.2.2023 - 14:55
Der Berner Regierungsrat hält nichts von einer Untertunnelung der Grauholz-Autobahn. Das macht er in seiner am Montag publizierten Antwort auf eine Motion im Kantonsparlament deutlich.
Keystone-SDA, zc, sda
20.02.2023, 14:55
SDA
Der SVP-Grossrat und Bauernpräsident Hans Jörg Rüegsegger sorgt sich um den Verlust von Kulturland, den ein A1-Ausbau auf acht Spuren zwischen Wankdorf und Schönbühl mit sich brächte. Der Regierung solle deshalb eine Untertunnelung prüfen. Mitunterzeichnet wurde der Vorstoss von Grossräten von EVP, GLP, EDU, SVP, Mitte und einem ehemaligen Grünen.
Der Regierungsrat winkt ab. Die Abklärungen müsste wenn schon der Bund in Auftrag geben. Allerdings sei eine Studie schon 2012 zum Schluss gekommen, dass ein Bypasstunnel vom Weyermannshaus ins Grauholz ein ungenügendes Kosten-Nutzen-Verhältnis hätte.
Nicht zielführend und zu teuer
Der Kanton, die Region wie auch das Bundesamt für Strassen (Astra) hätten darauf entschieden, den oberirdischen Ausbau der Strecke zu planen. Die nochmalige Prüfung einer Tunnellösung sei «nicht zielführend».
Neue Abklärungen würden im Widerspruch zum genehmigten generellen Projekt stehen und könnten jahrelange Verzögerungen zur Folge haben. Zudem wäre eine Untertunnelung mit massiven Mehrkosten verbunden, an denen sich der Kanton wesentlich beteiligen müsste. Aufgrund der knappen Kantonskasse sei das «keine Option».
Der Regierungsrat ist aber bereit, sich beim Bund weiter für einen möglichst geringen Verbrauch von Fruchtfolgeflächen einzusetzen. Das habe er ja bereits im Plangenehmigungsverfahren getan, schreibt er an die Adresse der Motionäre.
Problemverlagerung
Diese schreiben, das Projekt sei überdimensioniert und führe bloss zu einer Verlagerung der Stauprobleme. Studien belegten, dass ohne den Ausbau des Anschlusses Bern Wankdorf die übrigen Ausbauschritte auf der A1 bis zur Kantonsgrenze Solothurn/Bern unnötig seien.
Das Schweizer Stimmvolk habe 2013 das verschärfte Raumplanungsgesetz gutgeheissen und damit den Schutz des Kulturlands stark gewichtet. Unter diesem Aspekt seien ein Ausbau der A1 und die damit zusammenhängenden weiteren Flächenverluste nicht mehr erträglich.
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