Coronavirus – Bern Berner Stadtpräsident rechnet mit noch mehrwöchigem Notstand

SDA/tpfi

28.3.2020 - 14:19

Berns Stapi Alec von Graffenried rechnet damit, dass die Corona-Krise noch mindestens vier bis sechs Wochen andauert. (Archivbild)
Berns Stapi Alec von Graffenried rechnet damit, dass die Corona-Krise noch mindestens vier bis sechs Wochen andauert. (Archivbild)
Bild: Keystone/Thomas Delley 

Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried sieht die Schweiz in «höchster Alarmstufe». Er zeigt sich jedoch optimistisch, «dass wir mit den heutigen Massnahmen durch die Krise kommen».

Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried rechnet damit, dass die ausserordentliche Lage aufgrund des Coronavirus noch vier bis sechs Wochen andauert. Er sei aber zuversichtlich, dass die Bernerinnen und Berner die Krise meisterten, wandte sich der «Stapi» per Video an die Bevölkerung.

«Wir gewöhnen uns 'nadisnah' an unser neues Leben: zuhause, mit den Kindern, ohne Kinder, oft allein, mehr oder weniger eingesperrt», stellt von Graffenried fest. Ein paar Freiheiten seien der Schweiz im Gegensatz zu anderen Ländern geblieben. «Ich bin optimistisch, dass wir mit den heutigen Massnahmen durch die Krise kommen.»

Aussichten ungewiss

Die Schweiz befinde sich in einer ausserordentlichen Lage. «Das ist die höchste Alarmstufe, wie wir in der Schweiz kennen», betonte der Stadtpräsident. Die Krise werde noch viel Leid verursachen. Die sofortigen Verluste nach dem Stillstand seien happig, und die Aussichten ungewiss.

Von Graffenried dankte Bund und Kanton, dass sie «sehr rasch und unbürokratisch» Mittel bereitgestellt hätten. «Die Stadt Bern tut alles dafür, damit alle Betroffenen so rasch und zuverlässig wie möglich zu ihrer Hilfe kommen: Die Unterstützungs- und Beratungsstellen ziehen am gleichen Strick. Und wir tun alles dafür, dass es für möglichst alle nachher wirtschaftlich und auch gesellschaftlich wieder weitergeht.»

Von Graffenried unterliess es nicht, einmal mehr seinen Dank allen jenen auszusprechen, die sich derzeit stark engagierten, namentlich im Gesundheitswesen oder im Detailhandel.

«Nume nid gsprängt»

Das Leben sei merklich langsamer geworden, stellte von Graffenried fest. Eine Situation, die eigentlich ja für Bernerinnen und Berner prädestiniert sei. «Nume nid gschprängt! Nimm’s mit der Rueh. Blib am Bode», zitierte von Graffenried Ausdrücke, die die sprichwörtliche Langsamkeit der Berner versinnbildlichen.

Vielleicht entdecke der eine oder die andere in der gegenwärtigen Langsamkeit ja auch etwas Qualität. So sei allenthalben Solidarität zu spüren, stellte von Graffenried fest. Selbst aus den Sozialen Medien seien Hass und Respektlosigkeit weitgehend verschwunden. Nun verdienten die Sozialen Medien ihren Namen, denn sie würden mithelfen, dass man in Kontakt bleiben könne.

«Wir leben in historischen Zeiten», konstatierte der Berner Stadtpräsident. «Falls Sie noch kein Tagebuch schreiben: Jetzt wäre der Moment, ihre Erlebnisse festzuhalten», gibt der «Stapi» auch gleich noch einen Beschäftigungstipp.

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