Sparkurs Berner Stadtpräsident stellt Bau der Velobrücke in Frage

SDA

4.5.2020 - 08:20

Macht sich Sorgen um die Stadtfinanzen: Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried.
Macht sich Sorgen um die Stadtfinanzen: Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried.
Source: KEYSTONE/Marcel Bieri

In der Stadt Bern könnte die geplante Velobrücke dem Sparkurs zum Opfer fallen. Das machte Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Montag deutlich.

Im Interview sagte von Graffenreid zur Sparmassnahme: «Die Idee einer solchen Brücke bleibt auch in zehn Jahren noch gut, denn die Lücke im städtischen Verkehrsnetz ist eine Tatsache». Gebaut werden könne die Brücke aber nur, «wenn es sich die Stadt leisten kann.»

Die Velobrücke soll das Viererfeld über die Aare mit dem Wankdorf verbinden. Das Projekt sorgt seit Jahren für Gesprächsstoff. Ende März lehnte die Stadtregierung einen Vorstoss der SVP ab, die einen sofortigen Übungsabbruch forderte. Eine Vertiefungsstudie über die mögliche Linienführung soll bis Ende 2020 vorliegen.

Sicher werde das Projekt noch zu reden geben, auch im Gemeinderat, sagte von Graffenried im BZ-Interview. «Klar ist, dass die Brücke in die Kategorie der Investitionen fällt, wo die Stadt Spielraum besitzt.» Anderswo gebe es diesen nicht, beispielsweise bei der Sanierung des Freibades Weyermannshaus. Auch zusätzlicher Schulraum müsse zwingend bereitgestellt werden.

Die Stadt Bern ist im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht. Verschärft wird die Lage durch die Corona-Krise. «Wir rechnen namentlich bei den Gewinnsteuern der Unternehmen mit brutalen Einbrüchen», sagte von Graffenried.

Allerdings machten die Unternehmenssteuern in Bern nur rund einen Fünftel der Steuereinnahmen aus. Letztlich wisse zurzeit niemand, wie schlimm die Rezession ausfallen und wie stark die Einnahmen der öffentlichen Hand zurückgehen würden.

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