Der Berner Stadtrat mag nicht am geplanten Wohnungsmix auf dem Gaswerkareal rütteln. Die rotgrüne Mehrheit lehnte am Donnerstag eine Motion der Bürgerlichen ab, welche Wohnungen im Stockwerkeigentum ermöglichen wollten.
FDP, GLP, SVP und BDP/CVP verlangten, dass gemeinnützige Wohnbauträger maximal 50 Prozent des Areals überbauen. Auf dem übrigen Teil solle Stockwerkeigentum zugelassen werden.
Davon wollte die Parlamentsmehrheit nichts wissen. Schliesslich habe man den gewünschten Mix bereits Anfang 2018 festgelegt: Zu den 50 Prozent gemeinnützige Wohnbauträgerschaften sollen je ein Viertel institutionelle Investoren und die Stadt Bern kommen.
Das sei Klientelpolitik, monierten bürgerliche Politiker: Die rotgrüne Mehrheit im Gemeinderat und im Stadtrat wolle bloss Wohnraum für die eigene Wählerschaft schaffen. Das gehe nicht an, die Stadt Bern solle für alle da sein – auch für Besserverdienende, die sich eine eigene Wohnung an der Aare leisten könnten.
Der Gemeinderat setze auf Mietwohnungen, auch weil das mehr Flexibilität für die längerfristige Entwicklung des Areals gebe, entgegnete der zuständige Gemeinderat Michael Aebersold (SP). Um Ideologien gehe es dabei nicht. Der Stadtrat lehnte die Motion mit 43 zu 22 Stimmen ab.
Voraussichtlich im November 2019 wird das Volk zur Zukunft des Gaswerkareals mitreden können, wenn es um den Kauf des Landes von Energie Wasser Bern (ewb) geht. Sagt das Volk ja, könnten die Bagger 2021 auffahren.
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