Der Berner Stadtrat will nichts wissen von einem Übungsabbruch in Sachen Velobrücke über die Aare. Mit 39 zu 20 Stimmen lehnte er am Donnerstag eine dringliche Motion der SVP-Fraktion ab.
Angesichts tiefroter Zahlen könne sich Bern dieses «Luxusprojekt» nicht leisten, warb die SVP für ihr Anliegen. Unterstützung kam von der FDP.
Die Mitte-Links-Mehrheit winkte ab: Ein abrupter Stopp der Planungsarbeiten käme zur Unzeit. Man habe schon viel Geld in die Vorarbeiten gesteckt, und zurzeit werde ja noch eine alternative Linienführung geprüft.
Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch lägen, sei die Zeit reif, um über Realisierung, Verzicht oder Verschiebung des Projekts zu entscheiden, befand die Ratsmehrheit. Auch Gemeinderätin Ursula Wyss (SP) warnte vor einem übereilten Übungsabbruch.
Die Velobrücke sorgt seit vielen Jahren für Diskussionen. Sie könnte dereinst das Viererfeld mit dem Wankdorf verbinden. Die ursprüngliche Linienführung war umstritten, nun wird eine Variante zwischen Wylerfeld und Länggasse geprüft. Die sogenannte Vertiefungsstudie soll Ende Jahr vorliegen.
Zuletzt deutete auch Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) an, dass die Velobrücke dem Sparkurs zum Opfer fallen könnte. Die Lücke im Verkehrsnetz sei zwar eine Tatsache und die Idee einer Velobrücke gut, sagte der Stapi Anfang Mai der «Berner Zeitung». Doch «gebaut werden kann die Brücke nur, wenn es sich die Stadt leisten kann.»
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