Freizeit Berner Stadtrat spricht Millionen für Spielplatz in Bethlehem

zc, sda

24.11.2022 - 21:33

Kinder auf einem Spielplatz in Genf: Im Berner Stadtrat gab eine geplante neue Spiel- und Begegnungsfläche im Westen der Stadt viel zu reden. (Symbolbild)
Kinder auf einem Spielplatz in Genf: Im Berner Stadtrat gab eine geplante neue Spiel- und Begegnungsfläche im Westen der Stadt viel zu reden. (Symbolbild)
Keystone

Die Stadt Bern kann dem Apothekenkonzern Galenica für 3,7 Millionen Franken ein Grundstück in Bern-Bethlehem abkaufen, um dort eine neue Spiel- und Begegnungsfläche zu errichten. Der Stadtrat hat den Kredit am Donnerstag mit 45 zu 22 Stimmen bewilligt.

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Der Preis gab im Parlament viel zu reden. Thomas Fuchs (SVP) sprach vom «teuersten Spielplatz der Welt».

Heute befindet sich auf dem Grundstück an der Looslistrasse ein Parkplatz für rund 90 Fahrzeuge. Die Stadt plant eine Umnutzung, weil es im Untermattquartier zu wenig Spiel- und Begegnungsflächen gebe. Umgesetzt werden sollen die Pläne nach der 2023 geplanten Volksabstimmung über die Überbauungsordnung Weyermannshaus West.

Für Unbehagen sorgte im Stadtrat der hohe Preis von 1580 Franken pro Quadratmeter. Der Gemeinderat begründete ihn damit, dass die Parzelle in der Wohnzone liege. Kritisiert wurde im Parlament auch, dass Galenica die Einnahmen aus der Vermietung der Parkplätze bis zum Baubeginn weiterhin einstreichen darf. Dabei soll es sich um etwa 40'000 Franken pro Jahr handeln.

«Keine Alternative»

Gemeinderat Michael Aebersold (SP) räumte ein, dass die Kosten für eine Spiel- und Begegnungsfläche hoch seien. Eine Alternative im Quartier gebe es aber nicht, «und freie Flächen werden uns relativ selten geschenkt». Der Stadt bleibe nichts anderes übrig, als teures Wohnland zu kaufen und für eine öffentliche Nutzung zu verwenden.

Land zu kaufen, sei im übrigen nie dumm. Kurz- und mittelfristig gebe es zwar einen Spielplatz, aber da die Parzelle in der Wohnzone liege, wäre dereinst auch eine Überbauung möglich. Schon jetzt sei klar, dass der Landpreis in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen werde. Es handle sich also um eine strategisch kluge Landreserve.

Der Stadtrat nahm das Geschäft mit den Stimmen der Fraktionen SP/Juso, GB/JA, GFL/EVP und Teilen der FDP an. In der Minderheit blieben SVP-, Mitte- und GLP/JGLP-Fraktion sowie ein Teil der Freisinnigen. Drei Enthaltungen kamen aus dem Lager der AL/PdA-Fraktion.