Die Informatik-Plattform der Stadtberner Schulen soll endlich reibungslos funktionieren. Zähneknirschend, aber fast einstimmig, hat der Stadtrat am Donnerstag einen Nachkredit von 2,68 Millionen Franken gesprochen.
Keystone-SDA, zc, sda
20.05.2021, 20:37
SDA
Sprecherinnen und Sprecher aller Fraktionen erinnerten nochmals daran, dass seit der Einführung von «base4kids2» viel schief gelaufen und der Frust bei Lehrkräften und Schulkindern entsprechend gross sei.
Von «Debakel» war die Rede, von einer «bitteren Pille» und der «Chronik des angekündigten Scheiterns». Doch am Nachkredit führe kein Weg vorbei, befanden Sprecherinnen und Sprecher aller Fraktionen.
Die Stimmbevölkerung hatte 2018 einen Gesamtkredit von 24,5 Millionen Franken für die Informatik-Plattform gutgeheissen. Doch «base4kids2» erwies sich als nicht benutzergerecht und wies grosse Funktionsmängel auf. Nun wird sie entsprechend überarbeitet.
So wird die Opensource-Software durch gängige MS Office-Produkte abgelöst. Qualitativ mangelhafte Peripherie-Geräte wie Tastaturen oder Stifte werden ersetzt. Ausserdem kauft und mietet die Stadt weitere iPads für die Schulen.
Probleme ohne Ende
«base4kids2» wurde im Herbst 2019 eingeführt. Von Beginn weg gab es Klagen aus den Schulzimmern: Drucken sei fast unmöglich, Geräte stellten von alleine ab, Dokumente seien kaum zu bearbeiten. Genervte Lehrkräfte kritisierten, so sei kein vernünftiger Unterricht möglich.
Bildungsdirektorin Franziska Teuscher (Grünes Bündnis) gab schliesslich ein Gutachten in Auftrag. Dieses kam zum Schluss, dass die Situation zwar verfahren, aber nicht unlösbar sei.
Der Gemeinderat entschied sich darauf für eine personelle und organisatorische Neustrukturierung. Die Aufsichtskommission des Stadtrats beschloss überdies im März 2021, das Projekt zu untersuchen. Das Gremium will insbesondere die Ausschreibung und die Projektleitung unter die Lupe nehmen.
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