SportBerner Stadtrat stellt Millionen für Frauenfussball-EM bereit
zc, sda
24.11.2022 - 18:34
Findet die Frauenfussball-EM 2025 in der Schweiz statt, kann die Stadt Bern sie mit gut sechs Millionen Franken unterstützen. Der Stadtrat hat am Donnerstag den Verpflichtungskredit mit 49 zu 19 Stimmen genehmigt.
Keystone-SDA, zc, sda
24.11.2022, 18:34
24.11.2022, 23:03
SDA
Die Kandidatur des Schweizerischen Fussballverbandes sieht Spiele in neun Städten vor, darunter Bern und Thun. Der europäische Fussballverband UEFA wird voraussichtlich im Januar über die Vergabe entscheiden. Als härtester Gegner der Schweizer Bewerbung gilt die Kandidatur der skandinavischen Länder.
Die Ratsmehrheit liess sich vom Gemeinderat überzeugen, dass die Frauen-Europameisterschaft von grossem wirtschaftlichen Nutzen für Bern wäre. Zudem käme das Stadion Wankdorf mit seinen 31'000 Plätzen sogar für den Final in Frage.
Bern habe die nötige Erfahrung mit der Durchführung solcher Grossanlässe, sagte Gemeinderat Reto Nause (Mitte). Das habe die Stadt beispielsweise bei der Männer-Euro 2008 unter Beweis gestellt.
Keine Volksabstimmung
Die AL/PdA-Fraktion tat sich schwer damit, trotz knapper Stadtkasse öffentliche Gelder für einen Anlass der milliardenschweren UEFA auszugeben. Der Kredit solle deshalb freiwillig dem Volk vorgelegt werden. Für einen Urnengang reiche die Zeit nicht, befand die Ratsmehrheit und lehnte den Antrag ab.
Die GB/JA-Fraktion wünschte sich eine stärkere Förderung des FINTA-Fussballs. FINTA steht für Frauen, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen. Für sie solle der Gemeinderat bis 2025 genügend zusätzliche Trainingskapazitäten schaffen, forderten die Grünen. Im Budget der Stadt solle für den FINTA-Fussball eine Million Franken eingestellt werden.
Das rief Tom Berger von der FDP/JF-Fraktion auf den Plan. Vor zwei Jahren habe der Stadtrat die Förderbeiträge an die Sportvereine in der Höhe von 200'000 Franken gestrichen, rief er in Erinnerung. Jetzt solle der fünffache Beitrag für eine bestimmte Gruppe Sporttreibender bereitgestellt werden.
Mehr Rasensportfelder gefordert
In Bern gebe es generell zu wenig Rasensportfelder. Die einzelnen Sportarten und Geschlechter gegeneinander auszuspielen sei daher fehl am Platz. Die Stadt solle generell die Kapazität an Rasensportfeldern zu erhöhen, forderte die FDP/JF-Fraktion.
Ihr Antrag wurde mit 51 zu 17 Stimmen angenommen, beide GB/JA-Anträge zum FINTA-Fussball hingegen abgelehnt. Eine knappe Mehrheit beschloss zudem auf Antrag der GB/JA-Fraktion, dass der Anlass eine neutrale CO2-Bilanz aufweisen muss.
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