Der Berner Stadtrat stellt sich hinter das neue Temporegime auf dem Viktoriaplatz. Mit 43 zu 16 Stimmen lehnte er am Donnerstag eine Motion der FDP/JF-Fraktion ab, welche den Verzicht auf Tempo 20 forderte.
Am Viktoriaplatz habe es 2018 keinen einzigen Unfall gegeben, sagte Oliver Berger (FDP). Und in den vier Jahren zuvor habe sich gemäss Polizei kein einziger Unfall ereignet, der auf überhöhtes Tempo zurückzuführen wäre. Die Einführung von Tempo 20 sei deshalb eine unsinnige ideologische Zwängerei.
Auf dem Viktoriaplatz wolle der Gemeinderat offenbar ein Präjudiz für weitere Temposenkungen auf Berns Hauptverkehrsachsen schaffen, argwöhnte Berger. Unterstützung fand er mit seinem Anliegen bei der SVP. Die Senkung von Tempo 50 auf 20 habe einzig zum Ziel, «den Verkehr abzuwürgen», befand SVP-Sprecher Alexander Feuz.
Anders sah es die Mitte-Links-Mehrheit des Rats. Nach Definition des Bundes gelte der Viktoriaplatz als Unfallschwerpunkt. Der Entscheid für Tempo 20 fusse auf einem externen, unabhängigen Gutachten. Alternativen wie eine andere Vortrittsregelung seien auch geprüft worden, hätten aber nachteilige Folgen für die Sicherheit.
Heute gilt Rechtsvortritt, mittelfristig ist im Rahmen des Projekts «Dr nöi Breitsch» ein Kreisel geplant. Tempo 20 ist gemäss Stadtregierung eine Zwischenlösung, bis dieser Kreisel realisiert ist. «Bei tieferen Geschwindigkeiten haben die Leute mehr Zeit, zu reagieren, deshalb gibt es weniger Unfälle», verteidigte Gemeinderätin Ursula Wyss (SP) die Neuerung.
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