Der Berner Gemeinderat will mehr fürs Klima tun. Er plant eine Reihe zusätzlicher Massnahmen, um die Reduktion der CO2-Emissionen auf dem Stadtgebiet zu beschleunigen.
Die fünfköpfige Stadtregierung präsentierte ihr Positionspapier am Montag im Turm des Berner Münsters. Angestrebt wird unter anderem ein Flugreiseverbot für die ganze Stadtverwaltung. Auch sollen städtisch subventionierte Unternehmen zum CO2-armen Betrieb verpflichtet werden.
Die Zahl der privaten Parkplätze bei Neubauten soll verkleinert, öffentliche Parkplätze deutlich teurer werden. Auf den städtischen Strassen will der Gemeinderat möglichst flächendeckend Tempo 30 einführen, da ein ruhiger und konstanter Verkehrsfluss zu weniger Treibstoffverbrauch führe.
Die Innenstadt soll langfristig komplett autofrei werden. Dafür müsse der öffentliche Verkehr entsprechend verbessert werden, heisst es im 28-seitigen Positionspapier. Öfters als bisher soll es autofreie Sonntage geben – und zwar grossflächig.
Erste Erfolge
«Das Klima ist in Not», betont die Berner Stadtregierung in ihrer Erklärung. Drastische CO2-Reduktionen seien notwendig. Die Stadt Bern habe schon vor Jahren eine Reihe von Massnahmen beschlossen, um die städtische Energieversorgung und die Mobilität komplett umzubauen.
Diese Massnahmen zeigen laut Gemeinderat Wirkung. Die Pro-Kopf-Emissionen in Bern wurden in den letzten acht Jahren um rund eine Tonne CO2 auf fünf Tonnen pro Kopf reduziert. Bei der Wärmeversorgung sind die Emissionen seit 2008 sogar um 28 Prozent zurückgegangen, bei der Mobilität allerdings bloss um 5,5 Prozent.
Um die Reduktion der Emissionen zu beschleunigen, sind laut Gemeinderat zusätzliche Massnahmen notwendig. Die Stadtregierung erwartet von Bund und Kanton, dass auch sie konkrete Zwischenziele und Massnahmen ausarbeiten, um das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen.
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