Parteien Bernische EVP kämpft seit 100 Jahren für mehr Gerechtigkeit

SDA

9.4.2019 - 11:32

Seit 1919 gibt es die bernische EVP, seit 1967 ist sie im Bundeshaus vertreten. Dort will sie sich auch in Zukunft für mehr Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Menschenwürde einsetzen.

Das bekräftigte die Kantonalpartei am Dienstag an einem Mediengespräch in Bern. Die EVP Schweiz war ebenfalls 1919 gegründet worden. Im Kanton Bern verlief der Aufbau der Partei harzig: Ihr sozial-fortschrittlicher Ansatz kam bei der konservativen Landbevölkerung zunächst nicht gut an.

Da und dort wurden zwar Regionalgruppen und Ortsparteien gegründet. Doch der Aufschwung begann erst in den 1950er-Jahren, als die EVP ihren ersten Grossratssitz gewann.

In der Mitte

In den 1970er-Jahren ortete sich die EVP verstärkt als Mittepartei – auch, um sich von der als nationalreligiös empfundenen EDU abgrenzen zu können. Die EVP verstand sich ihrerseits als gesellschaftspolitisch konservativ, zugleich sozial und ökologisch ausgerichtet.

Ab 1979 bildete sie im Grossen Rat eine Fraktion mit dem Landesring der Unabhängigen (LdU). Seit 1994 hat sie eine eigene Fraktion im Berner Rathaus.

Der Wähleranteil erreichte 2006 seinen bisherigen Höchststand mit 7,3 Prozent. Der Aufschwung damals sei begünstigt worden durch unzufriedene SVP-Wähler, die den neuen Kurs ihrer Partei ablehnten, erinnern sich Parteivertreter.

Nach der Gründung der BDP ging der EVP-Stimmenanteil wieder zurück. Bei den letzten Grossratswahlen 2018 lag er bei 6,17 Prozent.

Fünf Berner Nationalräte

Auf Bundesebene war es Paul Aebischer, der 1967 den ersten Nationalratssitz für die bernische EVP holte. Er verstarb 1971 im Amt. Auf ihn folgten Otto Zwygart senior (1971-83), Otto Zwygart junior (1983-2000) und Walter Donzé (2000-2010).

Seit 2010 ist Marianne Streiff-Feller Nationalrätin. Sie tritt im Herbst zur Wiederwahl an und kandidiert auch für den Ständerat.

Hauptziel der bernischen EVP ist es, ihren Nationalratssitz zu verteidigen. Da dem Kanton Bern ein Mandat weniger zusteht, ist das keine Selbstverständlichkeit. Die Hürde für ein Vollmandat liegt nunmehr etwas höher – ein Wähleranteil von 4 Prozent ist nötig, um sie zu nehmen.

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