Tiere Bernische Wolf-Initiative zustande gekommen

zc, sda

3.4.2023 - 16:21

Die Schafe im Kanton Bern sollen besser vor dem Wolf geschützt werden. (Symbolbild)
Die Schafe im Kanton Bern sollen besser vor dem Wolf geschützt werden. (Symbolbild)
Keystone

Im Kanton Bern kommt die Initiative zur Regulierung des Wolfbestands voraussichtlich vors Volk. Die Initianten haben nach eigenen Angaben genügend Unterschriften gesammelt.

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Das sagte SVP-Grossrat Thomas Knutti am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Sammelfrist ist am 1. April abgelaufen. Wie viele Unterschriften genau gesammelt wurden, ist noch nicht bekannt. Nötig sind 15'000. Das Begehren wird Ende April bei der bernischen Staatskanzlei eingereicht.

Die Initiative hat praktisch denselben Wortlaut wie die Begehren, die in den Kantonen Uri und Wallis angenommen wurden. In der Berner Kantonsverfassung soll demnach festgeschrieben werden, dass der Kanton Vorschriften zum Schutz vor Grossraubtieren erlässt und sich um die Bestandesregulierung kümmert.

Zudem soll die Förderung des Grossraubtier-Bestandes ausdrücklich verboten werden. Zu den Grossraubtieren zählen Luchs, Wolf, Bär und Goldschakal.

Regeln zur Wolfsbestand-Regulierung

Lanciert wurde die Initiative Anfang Oktober 2022 von der bernischen «Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren vor Grossraubtieren». Grossrat Knutti ist deren Präsident.

Die eidgenössischen Räte hatten im Dezember das Jagdgesetz angepasst und damit neuen Regeln zur Regulierung der Wolfsbestände festgelegt. Die Kantone sollen Wölfe von 1. September bis 31. Januar regulieren dürfen, mit Zustimmung des Bundes.

Abschüsse sollen Schäden und Gefährdungen verhindern, dürfen aber die Population nicht gefährden. Voraussetzung für Abschüsse ist auch, dass Herdenschutz mit zumutbaren Massnahmen nicht möglich gewesen ist.

Die Berner Initiative soll Druck auf die Berner Regierung ausüben. Ohne Verfassungsartikel könne der Regierungsrat selber entscheiden, wie er das Jagdgesetz des Bundes umsetzen wolle, hiess es in einem Communiqué der Vereinigung vom Januar.