Drogen Biel will sich an Cannabis-Versuch beteiligen – Projektstart offen

zc, sda

24.8.2022 - 14:20

Die Stadt Biel sucht mindestens 100 Kifferinnen und Kiffer.
Die Stadt Biel sucht mindestens 100 Kifferinnen und Kiffer.
Keystone

Die Stadt Biel will sich am Cannabis-Pilotversuch der Universität Bern beteiligen. Der Gemeinderat hat dafür eine mehrjährige Leistungsvereinbarung über maximal 80'000 Franken genehmigt, wie er am Mittwoch mitteilte.

Keystone-SDA, zc, sda

Ziel ist es, die Auswirkungen eines regulierten Cannabisverkaufs in Apotheken der Städte Bern und Biel sowie allenfalls weiterer Städte zu untersuchen, wie der Bieler Gemeinderat schreibt. In Biel ist die Pharmacie Dufour als Verkaufsstelle vorgesehen.

100 bis 170 Bielerinnen und Bieler sollen an der Studie teilnehmen. In Frage kommen Personen, die bereits Cannabis konsumieren und mindestens 18 Jahre alt sind. Das Anmeldeverfahren soll gestartet werden, sobald das Bundesamt für Gesundheit die Studie bewilligt hat. Die Testphase soll höchstens drei Jahre dauern.

Wann der Pilotversuch beginnt, ist noch nicht bekannt. Das hänge vom Zeitpunkt der Bewilligung ab, erklärte die Stadtberner Suchtbeauftragte Julia Joos auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Für einen Start noch in diesem Jahr müsste die Bewilligung bis im Herbst vorliegen.

Die Stadt Bern stand bei der Ausarbeitung des Pilotprojekts von Beginn weg in engem Austausch mit der Universität Bern. Der städtische Beitrag sei in der Finanzplanung und im Budget eingestellt, erklärte Joos.

Basel in der Pionierrolle

Das schweizweit erste Pilotprojekt für den legalen Verkauf von Cannabis startet am 15. September in Basel. Die Städte Zürich und Lausanne wollen ebenfalls noch dieses Jahr einen Test starten. Weitere Projekte sind nicht nur in Bern und Biel, sondern auch in Olten, Luzern, St. Gallen und Genf geplant.

Der Konsum von Cannabis ist gesetzlich verboten und trotzdem weit verbreitet, wie der Bieler Gemeinderat in Erinnerung ruft. Dadurch blühe der Schwarzmarkt. Die Pilotversuche sollten eine Grundlage liefern für eine künftige gesetzliche Regelung, die wissenschaftlich fundiert sei und von der Bevölkerung akzeptiert werde.